paluten

(Tina Sui) #1

»Sie griff mich sofort an. Ich warf die Fackel nach ihr, drehte mich um
und lief zurück zur Treppe. Die Spinne war mir dicht auf den Fersen. Ich
rannte die glitschigen Stufen hinauf, rutschte ein paarmal aus, konnte
mich aber immer wieder fangen. Draußen war der Sturm sogar noch
stärker geworden. Die Spinne hinter mir, das Gewitter über mir, der
Dschungel vor mir. Und das alles ohne Schwert.«


»Was hast du gemacht?« Palutens Herz pochte vor Aufregung. Er selbst
hatte natürlich schon Hunderte Spinnen besiegt. Aber die Vorstellung, wie
Karla sich unbewaffnet einem solchen Biest entgegenstellte, hatte es in
sich.
»Nichts«, sagte Karla trocken. »Der Sturm hat mir die Arbeit
abgenommen. Es krachte auf einmal hinter mir. Als ich mich umdrehte,
sah ich nur noch zwei Spinnenaugen über dem Boden schweben, und ein
bisschen Rauch kräuselte sich in der Luft. Ein Blitz muss sie erwischt
haben. Ich war unsicher, was ich tun sollte. In die Ruine zurückkehren und
den Schatz suchen? Oder besser verschwinden, Sturm hin oder her, ehe
noch mehr von den Dingern auftauchten? Ihr kennt ja das alte Sprichwort
über Spinnen.«
Paluten nickte wissend, obwohl er keine Ahnung hatte, was sie meinte.

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