paluten

(Tina Sui) #1

Pfeifen, Knallen und Heulen wie von einem Feuerwerk.
»Was macht er denn da unten?«, fragte Edgar besorgt.
Karla räusperte sich. »Also der Lärm stammt von den alten
Sicherheitssystemen. Ich befürchte, dass sie sich gerade gegenseitig
auslösen.«
»Der oder die Eindringlinge könnten also längst weg sein?«, fragte
Paluten.
»Nein. Man kommt nur schwer in meinen Keller hinein, aber noch
schwieriger wieder heraus. Das werdet ihr gleich schon sehen.«
Sie betraten das Haus. Die Tür zum Keller war, anders als bei ihrem
ersten Besuch, jetzt verschlossen. Karla drückte auf einen Knopf, der so
perfekt an der Wand angebracht war, dass Paluten ihn niemals gesehen
hätte. Daraufhin öffnete sich ein kleiner Schacht und ein Hebel kam zum
Vorschein. Als sie ihn umlegte, schwang die Tür auf.
»Ich muss die Fallen einzeln abstellen«, flüsterte Karla. »Seid
vorsichtig!« Langsam ging sie die stockdunkle Treppe hinunter.
»Willst du kein Licht machen?«, fragte Edgar leise.
»Nein, ich weiß, wo alles ist. Er soll uns nicht kommen sehen.«
Paluten nickte unbehaglich und folgte ihr. Nacheinander schlichen sie
in den dunklen Keller.
Karla deutete auf einen Stapel Kisten, hinter denen Paluten und Edgar
in Deckung gehen sollten. Die beiden hockten sich hin und beobachteten
besorgt, wie sich Karlas Schatten von ihnen entfernte. Um sie herum
pfiffen Pfeile durch die Luft, die aus Löchern in der Wand abgefeuert
wurden. Obwohl sie die Geschosse unmöglich sehen konnte, wich Karla
ihnen geschickt aus, als würde sie deren Flugbahn ganz genau kennen.
Was wahrscheinlich auch stimmte.
Palutens Augen gewöhnten sich nur langsam an das fehlende Licht,
daher erkannte er nur schemenhaft, wie sich Karla am Ende eines Ganges
an verschiedenen Hebeln zu schaffen machte. Sie schien sie in einer
besonderen Reihenfolge zu betätigen, aber Paluten verstand das Muster
nicht.
Plötzlich klickte und klackte es überall, dann verstummte der Lärm.
Karla hatte die Fallen erfolgreich abgestellt.

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