schmetterling

(Martin Jones) #1

Luther kratzt seine Schläfe. »Er hat recht, wir können da nicht einfach
reinspazieren. Wer weiß, wie groß die Anlage ist. Womöglich reicht das
ganze Department nicht, um auch nur die Herrentoiletten zu durchsuchen.
Das heißt, wir müssen ein SWAT-Team aus Sacramento anfordern, und bei
der jetzigen Beweislage sehe ich den Freifahrtschein des Staatsanwalts noch
nicht auf meinem Schreibtisch liegen. Insofern –«
Der einlullende Fluss des Ambient-Soundtracks versiegt, dann ist van
Dyke wieder in der Leitung. »Hören Sie, Sheriff, ich könnte in einer Stunde
von Palo Alto abfliegen. Mit dem Helikopter bin ich zwischen sechs und halb
sieben in Sierra, was halten Sie davon?«
»Das wäre großartig«, sagt Luther.
»Ich führe Sie durch die Anlage und stelle sicher, dass man dort Ihre
Fragen beantwortet.«
»Wo treffen wir uns?«
»Die Farm liegt viereinhalb Meilen nordöstlich von Calpine. Sie fahren die
Calpine Road hoch, halten sich an der T-Kreuzung links und folgen etwa eine
Meile der Westside Road bis zur Abzweigung Forest Road.«
»Da geht es zu einem landwirtschaftlichen Betrieb«, sagt Ruth. »Ist das die
Farm, von der wir reden?«
»Nein.«
Hätte mich auch gewundert, denkt Luther. Dann nämlich wäre der alte
Herb, Holzfäller aus Familientradition, neuerdings Software-Unternehmer.
Herb, der nicht mal ein Handy hat.
»Warten Sie an der Abzweigung auf mich«, sagt van Dyke. »Ich gabele
Sie auf. Wann können Sie dort sein?«
»Um sieben?«
»Perfekt.« Er gibt Luther seine Handynummer und legt auf. Passgenau mit
Beendigung des Gesprächs meldet sich Robbie Macarro, um zu verkünden,
dass soeben ein Befund aus Sacramento eingegangen sei, wonach sämtliche
Faser- und Gewebeproben in dem Mercedes zu der Toten gehörten. Der

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