schmetterling

(Martin Jones) #1

Ruth zieht den Beutel hervor, nimmt das schwarz glänzende Stäbchen
heraus und legt es in Tamys Handfläche. »Hoffe, er passt.«
»Wird er nicht. Solange ihr mir nicht erzählt, worum es geht.«
»Muss das denn sein?«, fragt Darlene mit einem Seitenblick auf Luther.
»All die Gewalt?«
»Logisch muss das sein«, sagt Tamy.
»Warum willst du solch grauenvolle Dinge wissen, Schatz? Man schläft
danach nur schlecht.«
»Dad«, sagt Tamy hilfesuchend. »Bitte.«
Luther winkt ab. »Nur die Ruhe.«
»Luther! Du hast es versprochen.«
Hab ich das?, fragt er sich. Wahrscheinlich. »Streng genommen geht dich
das nichts an.«
Sie verschränkt die Arme. »Ich helf euch nur, wenn ihr mich einbezieht.
Ich bin nicht eure allzeit verfügbare Buchse.«
»Tamy!« Darlene schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch.
»Was?«
»Wie kannst du nur?«
Luther fühlt seine Laune steigen. »Sie redet von Computern, Ma. Wovon
redest du?«
»Siehst du?«, sagt Tamy. »Computer.«
Darlene lächelt messerdünn. »Ich weiß sehr genau, wovon sie redet,
Luther, und ich weiß auch, wovon sie sonst noch redet.«
»Wir haben eine Leiche gefunden«, sagt Luther knapp. »Oberhalb von
Sierra City. In eine Schlucht gestürzt. Ihr Wagen hing zertrümmert an einem
Baum. Jemand könnte sie in den Tod getrieben haben.«
»Krass«, flüstert Tamy.
»Bei der Untersuchung des Wagens ist uns der Stick in die Hände gefallen.
Keine Ahnung, was drauf ist.«
Tamy grinst wie eine satte Katze. »Finden wir’s raus.«

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