schmetterling

(Martin Jones) #1

lange nicht gesetzeswidrig sein. So wie ich die Sache sehe, hat Pilar etwas zu
dokumentieren versucht, das gegen das Unternehmensinteresse verstößt, dann
dürfte van Dyke froh sein um jeden Hinweis. Oder ihre Aktion zielte auf
Geheimnisverrat ab. So oder so bestand Veranlassung, sie an der Ausführung
ihres Tuns zu hindern.«
»Kaltblütig abzumurksen.«
»Vielleicht.«
»Was ist los? Anfälle von Korrektheit? Also gut, mundtot zu machen. Mit
Betonung auf tot.«
Himmel, wie zäh ist doch dieses Ringen um Unvoreingenommenheit,
während seine innere Stimme Mord schreit, dass es von der Schädeldecke
widerhallt. Zäh und aussichtslos.
»Okay, noch ’ne Variante.« Ruth verscheucht ein Insekt. »Was, wenn sie
üblen Machenschaften auf der Spur war, die von Nordvisk selbst gedeckt
sind? Nixon Nordvisk sozusagen? Ich meine, sie wollte, dass der Stick
gefunden wird.«
»Dieser van Dyke weiß jedenfalls nicht, was ihr wisst«, mischt sich Tamy
ein. »Er kann nicht wissen, dass ihr die Filme gesehen habt.«
»Strategischer Vorteil«, stimmt Ruth zu.
»Stopp übrigens.«
Ein Zaunabschnitt, dessen Rückseite weniger stark bewachsen ist. Wohl
letzten Winter, als das Valley unter einer Abfolge denkwürdiger Stürme
ächzte, sind die Schneisen ins Gebüsch gerissen worden. Das äolische
Zerstörungswerk gipfelte in der Entwurzelung einer Kiefer, deren Überreste
im hohen Gras verrotten. Niemand hat sich die Mühe gemacht, sie
wegzuräumen. Allerlei Grünzeug wuchert in der Lücke, spätestens im
Sommer dürfte der natürliche Sichtschutz wiederhergestellt sein. Bis dahin
bieten sich Ausblicke auf ein Areal von der geschätzten Größe mehrerer
Football-Felder. Ein Straßennetz parzelliert Rasenflächen, deren makelloses
Grün auf Sprinklersysteme schließen lässt, und tatsächlich sieht man etliche

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