schmetterling

(Martin Jones) #1

fordernden Teenager in die verständige junge Frau. Luther sehnt den Tag
herbei, an dem ihr das Kindchentheater peinlich wird. Er schaut auf die Uhr
und sagt: »Scheiße.«
»Was nun schon wieder?«, schreckt Ruth auf.
»Die extra Patrouille.«
»Was? Du hast noch eine extra Patrouille angesetzt?«
»Weil Kimmy mir im Nacken saß.« Er rollt die Augen. »So ein Mist aber
auch! Ich hab ihr versprochen, gegen sieben am Gold Lake zu sein.«
»Wozu denn das?«
»Gott, wozu! Weil da irgendwelche Spinner den Touristinnen die
Klamotten klauen und die sich nicht mehr aus dem Fluss trauen.« Er macht
einen Schritt nach links, einen nach rechts. »Scheiße, womit verbringen wir
bloß unsere Zeit? Jemand muss hin. Wenn wir den Leuten sagen, dass wir
kommen, kommen wir.«
»Ist nicht Pete schon wegen einer Extrastreife in Calpine?«
»Ja, um sieben.«
»Von dort könnte er doch –«
»Schafft er nicht, Ruth, sofern wir ihn bis dahin nicht geklont haben.«
Luther lässt die Hände gegen die Hosenbeine klatschen. »Egal. Hilft alles
nichts. Kannst du das übernehmen? Wenn du jetzt losfährst, kannst du Tamy
noch nach Loyalton bringen und um sieben in den Buttes sein.«
»Und du?«
»Calpine ist um die Ecke. Pete soll mich aufgabeln und mitnehmen, wenn
ich hier fertig bin.«
»Nackte Weiber im Wasser.« Ruth hebt die Brauen. »Warum nicht?«
»Dad.« Tamys Blick spiegelt plötzlich eine sehr erwachsene Besorgnis,
und er sieht die Verlustangst darin. »Sei bitte vorsichtig, ja?«
»Ich schau mich nur um, Kleines. Befrage ein paar Leute.«
»Okay.«

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