schmetterling

(Martin Jones) #1

und schauen hinaus aufs Datenmeer. »Das Grundstück gehörte seiner
Mutter.«
»Gehörte?«
»Sie ist früh gestorben. Schwedische Sopranistin. Großartige Stimme
übrigens, ich kenne leider nur Aufnahmen. Ihr Urgroßvater löste ein Billet in
die Neue Welt und brachte es während der Goldgräberjahre zu beträchtlichem
Reichtum. Einer der wenigen, denen nicht gleich wieder alles unter den
Fingern zerrann. Er kaufte im Sierra Valley Land, stieg in den Holzhandel ein
und wurde noch reicher.«
»Von ihm stammt das Haupthaus?«
»Ja. Das umzäunte Areal ist nur ein Bruchteil des Familienbesitzes. Als
Elmar die ersten Algorithmen für Ares schrieb, hatte er schon eine sehr klare
Vision. Und die benötigte Raum.«
»Und welcher Vision sehen wir hier beim Werden zu?«
Van Dyke macht eine Handbewegung, als überlasse er die weitere
Beantwortung der riesigen Maschine.
»Sie wollen die Gesellschaft verändern. So viel hab ich kapiert.«
Der blonde Mann lächelt, als habe ihm Luther einen schon bekannten Witz
erzählt. »Sie müssen wissen, Undersheriff, das Silicon Valley ist eine
Besinnungsstätte für Besinnungslose. Lauter Junkies im Taumel ihrer Ideen,
und die Droge heißt Machbarkeit. Jeder will zeigen, dass es geht. Dass alles
geht. Egal was. Dieses Fleckchen Kalifornien, auf dem wir uns blähen wie
das expandierende Universum, fiele indes der Beliebigkeit anheim, hätten wir
uns nicht auf ein Mantra verständigt.«
»Das da lautet?«
»Menschheitsprobleme zu lösen.«
»Nichts weiter?«
»Nur diese Kleinigkeit.«
»Hm. Ziemlich warm hier drin.«

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