schmetterling

(Martin Jones) #1

Van Dyke nickt. »Exakt siebenundzwanzig Grad Celsius. Mehr als in den
meisten Datencentern. Aber wir haben festgestellt, dass die Anlage so
zuverlässiger arbeitet. Hundert Meter Tiefe sind ideal, um energieeffiziente
Verhältnisse herzustellen.«
Hundert. Damit verfügt Sierra ganz nebenbei über einen veritablen
Atombunker. Nein, nicht nebenbei. Es muss jenseits ökonomischer Aspekte
darum gegangen sein, A.R.E.S. selbst vor schweren Zerstörungen an der
Erdoberfläche zu schützen.
»Es gibt ein redundantes Luftkühlungssystem, aber vorrangig kühlen wir
mit Wasser. Sie haben die Tanks bemerkt. Das Umspannwerk liefert uns
permanent fünfzig Megawatt Energie, wir haben hier Dieselgeneratoren,
eigentlich kann uns nie der Strom ausgehen.«
»Sie überlassen nichts dem Zufall, was?«
»Doch.« Van Dyke sieht ihn an. »Ständig.«
»Klären Sie mich auf.«
»Zufall ist, wo unsere Berechnungen versagen. Und Ares rechnet nicht wie
herkömmliche Computer. In gewisser Weise sind die Ergebnisse, die er
liefert, so zufällig wie der Schulfreund, der Ihnen nach dreißig Jahren in
Patagonien über den Weg läuft. Wir haben eine Maschine gebaut, die mit Q-
Bits operiert. Je nach Sichtweise schafft Ares den Zufall ab oder erhebt ihn in
den Stand der Omnipräsenz.«
»Erwarten Sie bloß nicht, dass ich das verstehe.«
Van Dyke zeigt hinaus in die Weite der Serverstadt. »Erinnern Sie sich,
was Elmar über Optimierungsprobleme sagte: Es gibt unzählige Optionen,
ein Problem zu lösen, aber vielleicht nur eine optimale Lösung. Da Sie die
nicht kennen, müssen Sie Option für Option durchrechnen, ihre Machbarkeit,
Effizienz, Rückkopplungseffekte auf die Umwelt, und so weiter und so fort.
Eine nach der anderen! Eine scheinbar optimale Lösung kann sich dabei als
unbrauchbar erweisen, weil sie zwar das Problem löst, ihre Auswirkungen
aber unvertretbar wären. In unserer Vorstellung ergibt sich so ein falsches

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