schmetterling

(Martin Jones) #1

»Nein. Ich will wissen, warum Ihre Mitarbeiterin sterben musste.« Luther
zögert. »Diese Maschine da würde nicht lange brauchen, um es
herauszufinden, oder?«
Van Dyke löst sich vom Geländer. »Die Durchführung von Recht und
Gesetz sehe ich dann doch lieber in Ihren Händen.«
»Ich weiß Ihre romantische Ader zu schätzen.«
»Im Ernst. Ares hat nichts aufgezeichnet, was erkennen ließe, dass Pilar
überhaupt hier gewesen ist. Ich wollte Sie vor allem der Tatsache versichern,
dass wir nichts zu verbergen haben.«
Das ist ja schön, denkt Luther. Dann gehen wir doch mal in diesen
Vorraum zur scheiß Ewigkeit, wie Ruth ihn nennt. »Sind wir nicht vorhin am
Hauptquartier des Sicherheitsdienstes vorbeispaziert? Draußen im Gang.«
»Ja. Ich mache Sie später mit dem Leiter bekannt.«
»Tun Sie’s jetzt.«
»Wollten Sie nicht alle gemeinsam –«
»Ich will ihn nur kennenlernen.« Und vielleicht der äthiopisch
aussehenden Frau wiederbegegnen, ihrem magnetisierenden Blick, ihrem
hungrigen Lächeln. »Außerdem würde ich gern in die Überwachungsvideos
reinschauen. Stichprobenhalber.«
»Natürlich.« Van Dyke zuckt mit keiner Miene. »Welches haben Sie im
Sinn?«
»Sagen wir, Vorplatz des großen Hangars, gegen halb elf?«
»Kein Problem.«
Zurück im Kontrollraum, sind die Programmiererinnen verschwunden. Die
Sicherheitszentrale hingegen summt vor Betriebsamkeit. Bildausschnitte
überziehen die Wände, räumlich tiefe Impressionen in setzkastenartiger
Verschachtelung. Etliche Kameras widmen sich alleine der Beaufsichtigung
A.R.E.S.’, seiner gleichförmigen Korridore, durcheilt von Maschinen, die
Maschinen dienen. Aus allen Blickwinkeln ist die Farm erfasst: Büros,
Freizeiträume, Außengelände, die weitere Umgebung. In den Liegestühlen

Free download pdf