schmetterling

(Martin Jones) #1

behält den Konfrontationskurs bei, die Hand vorsorglich am Griff seiner
Glock.
»Bleiben Sie stehen«, ruft ihm einer der Ankömmlinge zu.
»Ganz bestimmt nicht!«
»Wer sind Sie? Wie sind Sie hier reingekommen?«
Jetzt verlangsamt er doch seinen Schritt, schon weil ihn die Frage irritiert.
Er hat die Typen vorhin in der Zentrale gesehen. Mittlerweile sind sie ihm so
nahe, dass er ihre Gesichter unter den Kappenschirmen erkennt. Eben noch
hockte einer der beiden auf der Stuhlkante, außerdem weiß Luther nicht, was
an einer Sheriff-Uniform zu missdeuten wäre.
»So, Laurel und Hardy«, sagt er freundlich. »Wir gehen jetzt zusammen
dahin zurück, wo ihr hergekommen seid.«
Die Männer stoppen. Der Sprecher fixiert ihn mit dem Blick eines
Nervenarztes, der herausgefunden hat, dass sein Patient seine Pillen heimlich
an andere verteilt. »Wie bitte?«
Auch Luther bleibt stehen. »Ihr wisst doch noch, wo ihr hergekommen
seid, oder?«
»Pass mal auf, du –«
»Schon okay.« Sein Kollege wedelt mit der Rechten, als wolle er das
bisher Gesagte beiseitewischen. »Fangen wir einfach noch mal von vorne an:
Was haben Sie hier verloren?«
Luther seufzt. »Ihr kennt mich doch, Jungs.«
»Woher sollten wir Sie kennen?«
»Na, wie sehe ich denn aus?«
»Wie ein Sheriff. Aber sagt mir das, ob Sie auch einer sind?«
»Undersheriff Luther Opoku, zu Diensten. Es ist keine halbe Stunde her,
dass ich in eurer schicken Zentrale euren Chef aufgescheucht habe. Und ihr
zwei Spaßvögel bringt mich jetzt zu van Dyke, bevor ich meine christliche
Erziehung vergesse.«
Sie wechseln einen Blick. »Er spinnt.« – »Eindeutig.«

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