schmetterling

(Martin Jones) #1

sein Kinn betastet, am Kragen, drückt ihm unauffällig den Lauf seiner Glock
in die Nieren und stößt ihn vor sich her.
»Hey!« Der andere hustet. »Was wollen Sie eigentlich?«
»Dass du mich hier rausbringst.«
»Sie sind ja nicht bei Trost.«
»Schneller.« Bohrt ihm den Lauf noch tiefer unter die Rippen, was
Wirkung zeigt. Sein Gefangener verfällt in nervösen Trab. Wie ein schlecht
choreografiertes Tanzpaar streben sie der Balustrade entgegen.
»Nehmen Sie das Ding runter, Herrgott.«
»Beruhige dich«, sagt Luther. »Das hier ist die Schonbehandlung.«
»Sie machen alles nur noch schlimmer.«
»Könnte passieren, ja. Und glaub mir, das willst du nicht.«
»Wie zum Teufel sind Sie hier reingeko–«
»Nicht wieder die alte Platte. Wo ist Hugo van Dyke?«
»Oh Mann! Was faseln Sie bloß immer von van Dyke?«
»Ist er oben?«
»Nein, aber –«
»Ende der Unterhaltung. Beweg dich.« Luther wirft einen Blick über die
Schulter. Weit hinten hat sich der Stuhlkantentyp in sitzende Position
aufgerichtet, um gleich wieder zur Seite zu kippen. Er stößt den Wachmann
gegen die Stahltreppe und die Stufen hoch, steckt die Glock ins Holster. »Wir
gehen jetzt einträchtig zu den Fahrstühlen, hörst du? Schick ein Lächeln in
die Runde. Sei frohgemut. Du bist doch autorisiert, den Sicherheitstrakt zu
verlassen?«
»Natürlich.«
»Solltest du nur daran denken, mich reinzulegen, wird das mit
Kopfschmerzen enden, gegen die es keine Tabletten gibt.«
»Sind Sie wirklich der Sheriff?«
»So sicher, wie du und dein Kumpel sich wegen tätlichen Angriffs auf ein
Mitglied der Strafvollzugsbehörde verantworten müssen.« Von der

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