schmetterling

(Martin Jones) #1

»Zuhause?« Hugo hob eine Braue.
»Na ja –«
»Über die Mindeststandards einer menschenwürdigen Behausung können
wir zu einem anderen Zeitpunkt diskutieren. Das Problem ist, ohne Team
wirst du LangWich nicht schnell genug weiterentwickeln und schon gar nicht
adäquat vermarkten können. Kennst du dich mit Lizenzierungen aus? Mit
Verträgen? Wie willst du deinen Lizenznehmern einen seriösen Service
bieten? Wie willst du überhaupt weitermachen? Nach allem, was ich höre,
bist du bankrott.«
»So was hörst du?«
»Das ist mein Job. Ich brauch kein Geld, ich krieg das hin. Niemand
bewundert Kampfeswillen so wie ich, aber das ist mir schon in zu vielen
Garagen zu Ohren gekommen, die wenig später dichtmachten.«
»Tourst du durch Garagen?«
»Manchmal. Wenn die Garage nicht zu mir kommt.«
Im selben Moment fiel bei Elmar der Groschen.
Natürlich kannte er Hugo. Vergangenes Jahr hatte er ein Interview mit ihm
gelesen. Hugo van Dyke, Spross einer schwerreichen Washingtoner Dynastie.
Betriebswirtschaftler mit einem Master in Computerwissenschaften und
einem Ph. D. in Informatik, der im Abendstudium auch noch den Bachelor in
Physik erworben hatte, der Ehrgeiz in Person. Beraterjob im Ministerium für
Handel und Finanzen, Chef des staatlichen Departments für
Energiegewinnung, bevor er als Forschungsleiter und Finanzdirektor des
SLAC National Accelerator Laboratory in Stanford sesshaft wurde. Anlass
des Interviews war die Gründung von WarpX gewesen. Ein Turbo-Finanzier,
der Jungunternehmern anders als die Schwergewichte mit Lean Startup unter
die Arme griff. Was konkret hieß, mit geringem Kapitaleinsatz und flachen
Prozessen schnelle Erfolge erzielen, binnen kürzester Zeit Prototypen auf den
Markt bringen und durch Kundenfeedback ständig verbessern.
»Ich hab von euch gehört«, sagte Elmar.

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