schmetterling

(Martin Jones) #1

»Falls Ihnen Frühmensch lieber ist –«
»Halten Sie sich im Zaum, Bigfoot, oder Sie lernen den Frühmenschen
kennen.«
»Sie haben doch nur einen Heidenschiss, Opoku.«
»Für Sie immer noch Undersheriff.«
»Gut, Undersheriff.« Rodriguez lächelte. Im Zwielicht schimmerte sein
Raubtiergebiss. »Wissen Sie, was ich glaube? Sie können nicht erklären, was
Sie auf der Farm verloren hatten. Stimmt doch, oder? Sie wissen gar nichts,
aber im Gegensatz zu den Kretins, die Ihr verschissenes kleines
Naturparadies bevölkern, ist Ihnen Ihre Beschränktheit bewusst, und das
macht Ihnen Angst – sollte es vielleicht auch.« Er ließ sich zurück in die
Polster sinken, einen wohligen Seufzer ausstoßend.
»Sie haben die Frau angegriffen«, sagte Luther bebend.
»Ich habe niemanden angegriffen. Ich habe mich in Ausübung meiner
Pflicht verteidigt.«
»Wenn es wirklich Pilar Guzmán war, dann hatte sie jedes Recht, auf der
Farm zu sein.«
»Als Richard Nixon Präsident war, hatte er darum noch lange nicht jedes
Recht, den Kongress abzuhören.«
»Denken Sie sich was Schlaueres aus. Sie haben die ganze Nacht Zeit.«
»Oh, ich werde schlafen wie ein Baby.« Rodriguez gähnte. »Nachdem ich
meine Anrufe getätigt habe, versteht sich. Sie wissen schon, die drei, die mir
zustehen. Morgen Vormittag werde ich Ihren Hühnerstall verlassen, und dann
müssen Sie sich was ausdenken.«
Womit er wahrscheinlich recht hatte.


In Downieville verfrachteten sie Rodriguez in den Zellentrakt, dann schickte
Luther Pete nach Hause. Don Steinman schob im Sheriffbüro Nachtdienst,
der einzige Vollzeitdisponent des Departments. Sie nahmen Rodriguez’
Personalien auf und bereicherten die Datenbank mit seinen Fingerabdrücken.

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