schmetterling

(Martin Jones) #1

»Worüber auch.« Rodriguez bleckt sein Wolfsgebiss. »Ich wünsche Ihnen
Glück, Luther. Sie können es brauchen.«
Stumm sehen sie zu, wie der Hubschrauber über dem Fluss höher steigt,
sich in die Kurve legt und in Richtung Sierra Valley entschwindet. Offenbar
bringt Miss Tillerman ihren Schützling zurück auf die Farm, bevor sie
heimwärts fliegt.
»Ich hab zwar keine Ahnung, was hier vor sich geht«, sagt Ruth. »Aber
dieser Bell fliegt mit der Rückstoßkraft zweier Arschlöcher.«
»Da sagst du was.«
Sie schaut ihn von der Seite an. »Du warst also im Yosemite National
Park? Scheint so toll nicht gewesen zu sein.«
»Doch, ich bin nur hundemüde.«
»Dein Einsatz gestern Nacht?«
»Bin spät zurückgekommen, Stau zwischen Fales Hot Springs und Topaz
Lake.« Ein Vorteil, dass er sich in der Gegend auskennt. »Kaum zu Hause,
kriege ich einen Anruf von dieser Anlage im Valley. Jemand fühlt sich
bedroht. Also fahre ich hoch und erwische Rodriguez, wie er mit dem
Schlagstock auf diese Frau losgeht – Pilar Guzmán.« Zögert die weiteren
Worte hinaus in der Hoffnung, Ruth könne darauf anspringen. »Angeblich
wollte er verhindern, dass sie Firmengeheimnisse stiehlt. Er ist
Sicherheitschef des Unternehmens.«
»Und der Kerl hat bei uns genächtigt? Seit wann geht das denn?«
»Beruhige dich. Ich bin ja dort geblieben.«
»Damit können wir uns eine Menge Ärger einhandeln.«
»Mein Gott, Ruth. Für eine Nacht!«
Sie spreizt die Finger. »Deine Sache.«
»Es war Mitternacht durch, klar hätte ich ihn nach Grass Valley bringen
können, aber –«
»Du bist der Boss. Du musst mir nichts erklären.«

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