schmetterling

(Martin Jones) #1

Sein Kopf schwirrt. Ein Blick auf die Uhr. Stellt sie nach hiesiger Zeit, elf.
Besser, ins Büro zu fahren. Jede Menge Arbeit dürfte sich auf Carls
Schreibtisch türmen, er muss sich auf morgen vorbereiten, braucht dringend
ein Update. Die Fluktuationen zwischen den Realitätsebenen könnten auch
Nordvisk betreffen. Er ruft die Zentrale.
»Kimmy, ich bin in einer Viertelstunde da. Setz dich mit Phibbs in
Verbindung, er soll ein Dossier zusammenstellen, und zwar avanti. Alles über
die Firma Nordvisk in Palo Alto.«
»Nord – vi – vi –«, hört er Kimmy mitschreiben. »Vix?«
»Visk. V. I. S. K. – Schwerpunkt auf folgende Leute: Elmar Nordvisk,
Hugo van Dyke, Pilar Guzmán, das schreibt sich mit z, Eleanor Bender und
den Sicherheitschef, Jaron Rodriguez.«
»So ein Zufall.«
»Zufall?«
»Ja, weil – so hieß auch der Mann, der hier war. Genau so.«
»Welcher Mann denn, der hier war, Kimmy?«
»Der mit dir – mit dem du vergangene Nacht –«
»Ach so. Ja, das war derselbe Mann.«
Ein Moment Stille. »Das habe ich mir übrigens schon gedacht. Gut, ich
mache frischen Kaffee und rufe Phibbs an.«
»Umgekehrt, bitte.«
»Wann soll Phibbs denn kommen?«
»Gar nicht. Ich fahre raus zu ihm. Sag ihm, ich treffe ihn zwischen zwei
und drei auf dem Marihuana-Feld hinter Eureka, das Tucker letzte Woche
entdeckt hat. Bis gleich.« Er schaltet sie weg. Reflexartig greift er nach der
fremden Jacke, stutzt. Wirft sie zurück auf die Sessellehne und gräbt die
Zähne in seine Unterlippe.
Etwas hat darin geklirrt. Leise und vertraulich. Ein Klirren, das ihm Angst
macht, noch bevor er weiß, warum. Er langt in die linke, dann in die rechte

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