schmetterling

(Martin Jones) #1

Tiere morphologisch verändert. Diese hier etwa können größere Lasten
tragen. Die zusätzlichen Atemorgane helfen ihnen, in kontaminierter
Umgebung länger zu überleben.« Etwas von der Größe eines Zuckerwürfels
erscheint auf dem verbreiterten Rücken. »PU-Technologie. Ein
Löschkomprimat. Wird seine Ladung freigesetzt, pustet es ein Lagerfeuer
aus. Mehrere Hundert Tiere löschen in Minutenschnelle einen
Wohnungsbrand, Kollektive von Millionen nehmen es mit Großbränden auf.
Die Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt. Praktisch alles kann komprimiert
werden, Nahrung, Kleidung, Medizin, und die modifizierten Tiere bringen es
überallhin. Selbst wenn sie dabei sterben, wie beim Löscheinsatz, geht die
Information, die sie senden, nicht verloren. Sie ist abrufbar in der Cloud.
Nicht nur das System wird damit immer klüger, auch das einzelne Insekt.«
»Nicht falsch verstehen«, sagt Jayden. »Wir erschaffen hier keine
sechsbeinigen Einsteins. Wir rüsten Tiere mit einem Arbeitsspeicher auf. Es
bleiben Tiere. Man kann zudem zusätzliche Sinne programmieren, Radar,
Zoom, Infrarot- und Ultraviolettsicht. Stadium-sechs-Kollektive können
selbstständig operieren, in Gebieten, die außerhalb des KI-Empfangs liegen.


Ihre kollektive Intelligenz reicht, komplexe Missionen im Alleingang zu
bewältigen.
»Und Stadium sieben?«, fragt Fu Shenmi.
»Eine Grauzone«, sagt Eleanor. »Spezialisierte Cyborgs in fast allen
Bereichen des Lebens.«
»Insekten?« Martin Sah meldet sich zu Wort, CEO von Q-VISK, der
Nordvisk-Tochter, die sich mit Quantenforschung beschäftigt. Er ist ein
kleiner, dunkelhäutiger Mann mit einer gewaltigen Brille. »Darf ich mal ganz
dumm fragen, was aus dem Ekelfaktor geworden ist?«
Eleanor lächelt. Bunte, elegante Wesen schweben im Raum. Einige wirken
gläsern, andere tragen Gesichtsmusterungen, die an Smileys erinnern.
»Findest du die eklig?«
»Meine Perserkatze ist mir lieber.«

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