schmetterling

(Martin Jones) #1

»Ach du Scheiße, ich hasse Perserkatzen«, entsetzt sich Fu Shenmi.
»Blöde, blasierte Biester. Oh, der ist ja schön!«
»Ein Picasso-Käfer«, sagt Eleanor. »Beliebt als Haustier.«
»Im Ernst?«, ächzt Martin. »Haustier?«
»Klar. Du würdest dich wundern, wie viele Kinder ein eigenes Insekt
besitzen.«
»Mein Gott! Wozu?«
»Als Spielgefährten«, sagt Jayden. »Zeiten ändern sich. Als ich klein war,
hatte ich ’ne Ratte.«
Die Insekten spiegeln sich exotisch in Martins Brillengläsern. Es sieht aus,
als schaue er die Fauna eines fremden Planeten. »Stechen die?«
»Kratzt deine Katze?«, fragt Fu Shenmi.
»Nur dich.«
»Natürlich sticht da nichts.« Jayden schüttelt den Kopf. »Die meisten
Cyborg-Insekten sieht man ohnehin nicht. Sie machen sich unsichtbar.«
»Stealth-Käfer«, witzelt Jo Makumba. Sie ist eine füllige Schwarze, der die
Abteilung Prognostik untersteht. Es ist das erste Mal in diesem Meeting, dass
sie das Wort ergreift. Jayden ignoriert sie. »Wie gesagt, es gibt auch
Schattenseiten. Pilar könnte uns mehr darüber erzählen. Sie war am nächsten
dran.«
»Dafür müsste sie nur mal aufkreuzen.«
Eleanor runzelt die Brauen und sieht Elmar an. »Haben wir immer noch
nichts von ihr gehört?«
»Was ist denn mit Pilar?«, fragt Fu Shenmi.
»Verschwunden.« Hugo zuckt die Achseln. »Nicht zu erreichen.«
»Kein Lebenszeichen?«
»Vielleicht sollte mal einer bei ihr vorbeifahren«, schlägt Jayden vor.
»War schon einer da«, sagt Elmar. »Sie ist nicht zu Hause, geht nicht ans
Handy, reagiert nicht auf Nachrichten.« Tiefergehend werden sie das hier
nicht erörtern. Jarons Verhaftung, seine abstruse Anschuldigung, Pilar habe

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