schmetterling

(Martin Jones) #1

»Kriegst du etwa keine Posts?«
»Nur, was die PR so rüberreicht –«
»Und was denkst du, tun die, wenn sie bei uns nicht weiterwissen? Elmars
öffentliche Warnung vor einem globalen Wettrüsten mit intelligenten
Kriegsrobotern liegt sechs Jahre zurück. Da saß er mit Obama beim Dinner
und hielt eine tolle Rede. Ein Jahr später haben wir dem U.S. Cyber
Command unsere Killer-Software verkauft –«
»Stopp! Die haben sie so genannt«, sagt Hugo. »Wir nennen sie Needle.«
»Spielt doch keine Rolle. Wenn wir eine KI entwickeln, die soziale Medien


nach Hinweisen auf geplante Anschläge durchforstet, und als Folge
Sonderkommandos renommierten Friedensforschern und Nobelpreisträgern
die Tür eintreten, bloß weil sie im Rahmen von Antikriegs-Kampagnen
kritisch über die NATO berichtet haben, fällt das vor allem auf uns zurück.
Wir können froh sein, dass sie die Typen nicht gleich erschossen haben.«
»Das würde Ares heute nicht mehr passieren.«
»Wer ist überhaupt auf die bescheuerte Idee gekommen, das Ding Ares zu
nennen?«
»Ich«, sagt Elmar. »Und du kennst meine Einstellung, Brendan. Wenn ich
jemanden mit aggressiver PU-Technologie rumlaufen sehe, mache ich ihm


die Hölle heiß. Ändert nichts an der Bereitschaft Chinas, Russlands und
anderer, explizit des Irren in Pjöngjang, Maschinen im Kriegsfall über Leben
und Tod entscheiden zu lassen. Washington hat damals klargestellt, dass man
der Gefahr durch feindliche Kampfroboter die Entwicklung eigener
Kampfroboter entgegensetzen wird.«
»Gerade klingst du wie eine Hausmitteilung des Pentagon.«
»Nein, ich finde das scheiße. Kann ich es ändern? Kann ich Generälen
verbieten, Kampfmaschinen zu entwickeln? Kann ich nicht. Aber ich kann
Algorithmen schreiben, die verhindern, dass Roboter blind auf alles ballern,
was nach Islamist aussieht. Klar hat Ares Fehler gemacht. Na und? Soll ich
dir aufzählen, was alles vom Himmel fallen musste, damit du heute in ein

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