schmetterling

(Martin Jones) #1

lassen. Um ihre Sorge betreffs Merle Gruber zu zerstreuen, setzt er Kimmy
über das Zusammenwirken von Enkel und Fernmeldetechnik in Kenntnis und
hat sofort ein schlechtes Gewissen, als sie wegen seines Budenzaubers
beinahe die Fassung verliert. Ihrem Kieksen entnimmt er, Billy Bob Cawley
habe den Katzenmord gestanden. Das hast du jetzt davon, denkt er. Kimmy
wird die frohe Botschaft, du könntest hellsehen, wie das Kreuz Jesu vor sich
hertragen und dir Altäre aus Selbstgebackenem errichten. Sie wird das
Drehteam von Paranormal Cops nach Downieville zitieren. Es wird
furchtbar werden.
»– außerdem eine Anfrage aus Calpine wegen einer Extrastreife, da treibt
sich jemand rum, und in Sierraville wird ein Mann vermisst –«, dement,
motorisiert, hat am Stampede Lake seine Schuhe ins Wasser geworfen, weiß
ich alles, doch Luther hält die Klappe. Unterhalb des Saddleback weht ihn ein
folkig verspielter Song mit Elektrobeats an, dem Moderator zufolge Liza
Martinis dritte Nummer-eins-Platzierung aus dem aktuellen Album. Weder
hat er je diesen Song noch von einer Liza Martini gehört – oder doch? Etwas
löst der Name in ihm aus. Doch! Er hat ihn gelesen. Vor gar nicht langer Zeit.
Allenfalls ein paar Tage her.
Liza Martini – Elmar Nordvisks erfolglose Freundin.
So erfolglos dann doch nicht.
Der Streifenwagen brettert durch die gelbe Schotterebene, vorbei am
Ortsschild Eurekas und unter Bäumen hindurch. Luther parkt im Unterholz
neben Phibbs Dodge, folgt dem versiegenden Rinnsal des gestauten Creeks
und tritt hinaus auf die Cannabis-Plantage. Kurz vor halb drei, gleiche Zeit
wie bei seinem gestrigen Eintreffen. Phibbs löst sich aus dem Gespräch mit
den Bundesagenten und stapft ihm entgegen.
»Hey, Luther. Entschuldige, dass du extra hier raus –«
»Kein Problem.« Er schiebt ihn zur Seite. »Agent Forrester, richtig? Danke
für Ihr Kommen.«

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