schmetterling

(Martin Jones) #1

Phibbs nickt. »Los Caballeros Templarios. Soll ich in der Nordvisk-Sache
weiter recherchieren?«
»Ja. Und finde raus, ob sie sich mal mit Zeitreisen befasst haben.«
»Zeitreisen!« Phibbs hebt die Brauen. »Na, leck mich! Gibt’s das echt?
Dachte immer, das klappt nur bei Star Trek.«
»Ich dachte auch so einiges.«
»Wär ja cool. Hey! Ich würd nach Monterey reisen. 1967, Summer of love.
Jimi Hendrix, Janis Joplin, Butterfield Blues Band, Jefferson Airplane,
Grateful Dead –« Phibbs malträtiert eine unsichtbare Gitarre. »Und du? Wo
würdest du hinwollen?«
Luther schaut zu, wie Brown und Forrester Müll einsammeln.
»Nach Hause«, murmelt er.


Da sein Déjà-vu den Nachmittag über anhalten wird, kann er ihm ebenso gut
gerecht werden. Gestern hat er sich auf den Saddleback zurückgezogen, und
auch jetzt könnte er ein bisschen Ruhe und Höhenluft vertragen. Als er das
Eureka-Schild passiert, klingelt sein Handy.
Ohne aufs Display zu sehen, geht er ran.
»Hi, stör ich dich?«
Sein kompletter Organismus durchläuft einen Systemstopp. Wo eben noch
sein Brustbein war, frisst sich ein weißglühender Keil in ihn hinein.
Mechanisch steuert er den Wagen an den Rand der Schotterstraße und stellt
den Motor aus. Stille. Einsam steht er inmitten der quarzgelben Ebene mit
ihren Geröllfeldern und rostfarbenen Tümpeln unter einem Jahre
überspannenden Himmel.
»Luther?«
In die Stille seiner Erwiderung mischen sich Vogelstimmen, Zirpen, das
Geflüster des Laubes. Er weiß nicht, was er sagen soll, also antwortet er mit
siebenjährigem Schweigen.
»Kannst du mich hören, Luther? Hast du Empfang?«

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