schmetterling

(Martin Jones) #1

Freundin Zeit zu geben, Jaydens Verrat zu verkraften: »Du musst was für
mich tun, Elli. Setz meine Autorisierung wieder in Kraft. – Doch, du kannst
drauf wetten, dass sie mich aus dem System genommen haben.« Pause.
»Verstehe. Dann reaktiviere meinen Status erst unmittelbar bevor wir
reingehen. Ich melde mich.« Lässt sich mit der Hafenverwaltung verbinden:
»Ja, genau die. Große Fluginsekten, lebensgefährlich. – Nein, glaube kaum,
dass sie sich in weitem Umkreis verteilen werden, außerdem dürften sie in
vierundzwanzig Stunden tot im Hafen liegen, aber bis dahin müssen Sie
höllisch wachsam sein. Es sind Carnivoren. Sie greifen Menschen an, in ihrer
Nähe kann es zu Sinnestäuschungen kommen, wie von halluzinogenen
Drogen. – Was? – Na, als wär man high! Haben Sie nie was geraucht? – Gut,
tun Sie das. – Wer ich bin, spielt keine Rolle.«
Luther schaut in den Rückspiegel. Das Küstengebirge liegt wie einwattiert
am Horizont; eine dicke Schicht Nebel, die schwach gegen den Nachthimmel
fluoresziert. Hinter Benicia dünnt der Verkehr aus, sie kommen schneller
voran.
»Du weißt, dass die Wiederherstellung deiner Autorisierung das Problem
nicht löst.«
»Mierda.« Sie nickt mit leerem Blick. »Wir sind zu wenige.«
»Wie schätzt du Jim ein? Hält er durch?«
»Jim hält alles durch. Nur keine Beziehung.«
»Hm. Okay.«
Sie lässt den Kopf nach hinten sinken. Dreht ihn und betrachtet Luther aus
ihren schwarzen Augen. »Ob du’s glaubst oder nicht, wir hatten Glück im
Unglück. Die Tiere sind nicht unmittelbar giftig, andernfalls würden sich Jim
und Jayden in Krämpfen winden oder tot sein. Auf der Insel brüten sie alle
möglichen Sorten Cyborgs aus, unsere possierlichen Freunde im Hafen waren
bei Weitem nicht die schlimmsten.«
»Auf der Insel?«

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