schmetterling

(Martin Jones) #1

über Grace erzählt hast – deine Grace –, bezweifle ich, dass dein
Doppelgänger noch am Leben ist.«
Er leckt sich über die Lippen. Trocken, rissig. Wie sehr er doch wünscht,
reinen Tisch machen zu können.
»Ich sag dir noch was, Luther. Eine Erfindung wie das Tor darf nicht in
falsche Hände geraten. Jaron muss Hintermänner haben. Mächtige. Er hat
fürs Pentagon gearbeitet, in der Forschung. Was, wenn dein Hilferuf den
Falschen erreicht?«
»Wie schon gesagt, nicht die ganze Polizei von Sacramento –«
»Ist korrupt, nein. Aber das Tor ist keine Bank, die überfallen wurde. Es ist
die irrste Entdeckung, die je gemacht wurde! Und nicht mal von uns. Von
einem Computer, der uns intellektuell abgehängt hat. Den wir nicht
verstehen, dessen Leistungskapazitäten die der Hirne aller Menschen in
kosmischen Maßstäben übertrifft. Eine Maschine, die kurz vor einer
Intelligenzexplosion steht, ohne dass wir eine Vorstellung davon haben, was
sie dann tut.« Ihr Tonfall wird eindringlicher. »Versteh doch! Die
Möglichkeiten, Ares und das Tor zu nutzen, gehen weit über alles
Ausrechenbare hinaus. Elmar, Hugo und Elli haben Regeln für den Umgang
mit Hochrisiko-Technologien aufgestellt, aber du siehst ja – selbst innerhalb
eines Unternehmens, dessen ganze Philosophie darauf abzielt, Menschen zu
helfen, spielen einige falsch. Glaubst du wirklich, wenn wir offizielle Stellen
einschalten und die Welt von der Existenz des Tors erfährt – und das wird
sie! –, würde irgendwas besser? Die Missbrauchsgefahr steigt sprunghaft an!
Und sei es nur aus Dummheit. Wir dürfen dieses Geheimnis nicht verraten!
Wir müssen den alten Zustand wiederherstellen. Es intern regeln. –
Außerdem ist die Farm eine private Einrichtung. Die könnt ihr nicht
stürmen.«
»Wenn eine Gefährdung davon ausgeht, schon.«
»Und was wäre wohl die Konsequenz?«

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