schmetterling

(Martin Jones) #1

Zehn Minuten später hat sie Pete am Ohr. Sie spürt die abendliche Kühle
nicht, als sie zum Wagen geht. Pete hockt mit Phibbs – welch praktische
Fügung – im St. Charles Place und erinnert sie daran, dass Robbie zum
Geburtstag seiner Mutter an die Küste gefahren ist. Als sie den Saloon betritt,
sieht sie die beiden in Gesellschaft von D.S. am Tresen hocken. Zu dessen
Füßen liegt Cassius, D.S.’ gewaltiger Hund, in dessen Genpool sich
Schäferhund, Rottweiler und wahrscheinlich Braunbär tummeln.
»Hey, Ruthie«, ruft ihr Phibbs über den verwaisten Billardtisch zu und
schwenkt sein Glas. »Du wildes Weib, oh Mann! Heiliges Nugget. Was ist
mit deinen Haaren passiert?«
Unwillkürlich fährt ihre Hand nach oben. Kein Pferdeschwanz. Die ganze
ausladende Pracht ihrer rotblonden Locken.
»Was mit deinen nie passieren wird, Süßer.«
»Beim Manitu.« Phibbs befingert sein schütteres Haupthaar. »Das Weib
spricht wahr.«
»Können wir dir was Gutes tun?«, fragt D.S. mit Knautschlächeln.
Sie betrachtet seine imposante Gestalt. Krault Cassius, der sich hüftsteif zu
ihren Ehren erhebt.
»Ja«, sagt sie. »Schätze, das könnt ihr.«


Eleanor verlässt den Labortrakt des Biotech-Flügels, wo einige aus ihrem
Team über dem Studium von RNA-Interferenzen und Möglichkeiten, Gene


stillzulegen, Zeit und Raum vergessen, und begibt sich in ihr Büro. Es ist
vollgestellt mit Kühlschränken für Enzyme, Thermozyklern und
Pipettiergerät. Schaubilder von DNA, CRISPR/Cas-Komplexen, Ausdrucke
von Versuchsanordnungen hängen an den Wänden, eine moderne
Alchimistenhöhle. Sie schaut auf einen leeren Fleck zwischen zwei
Diplomen.

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