schmetterling

(Martin Jones) #1

»Du verdächtigst wirklich Elmar?«
»Elmar geht übers Wasser. Ich verdächtige jeden, der keine Brücke
benutzt.«
»Ernsthaft.«
»Ich sag dir doch, ich bin paranoid. Mann, ich liebe Elmar!«
»Liebe und Verdächtigungen gehen Hand in Hand.«
»Elender Schlaumeier«, schnaubte sie. »Wenn Jayden wieder bei Sinnen
ist, kann er uns vielleicht sagen, wer noch mit drinhängt. Falls überhaupt. Ich
gebe zu, ich bin mir nicht mehr sicher.«
»Du traust niemandem, was?«
»Die Saat meines Verfolgungswahns.« Sie seufzte. »Jaron hat beste
Kontakte zu Geheimdiensten und Militär, definitiv auch zu internationalen
Waffenhändlern. Also wer sind die Kunden? Welchen Einfluss haben diese
Leute? Washington wollte schon immer mehr von uns, als wir bereit waren
zu geben. Keine Ahnung, was uns erwartet. Die Nationalgarde? CIA?«
»Vorhin hast du noch gewettert, wenn offizielle Stellen Wind davon
bekämen –«
»Offiziell heißt, nicht mit drinsteckend.«
»Ach so.«
Sie musterte ihn. »Du wirkst nicht überzeugt.«
»In meiner Praxis nennt man so was widersprüchliche Aussagen. Was ist
eigentlich, wenn auf der Farm mal was gewaltig schiefgeht?«
»Zum Beispiel?«
»Weiß nicht. Etwas Schlimmes kommt aus dem Tor.«
»Noch schlimmer als du?«
Er ignoriert die Spöttelei. »Ihr betreibt ein Superhirn namens Ares, ihr reist
in Paralleluniversen –« Wie sagte man das bloß, ohne wie ein Spießer zu
klingen? »Ich meine – müssten solche Dinge nicht unter Aufsicht der
gesamten Menschheit stattfinden?«
Pilar lachte heiser wie über einen dreckigen Witz. »Klar.«

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