schmetterling

(Martin Jones) #1

Ruth zuckt die Achseln. »Deine Entscheidung. Aber wie viele gute Leute
habt ihr? Die Verletzten sind bedingt einsatzfähig. Die Waffenträger werden
anderweitig gebraucht. Meg ist eine ausgezeichnete Fahrerin, D.S. nimmt es
mit einem halben Dutzend Jüngerer auf. Okay, über Cassius können wir
streiten. Als Showeffekt nicht zu verachten.«
»Cassius ist so lahm, der fängt kein ausgestopftes Kaninchen.«
»Er wirkt Furcht einflößend.«
»Das tut ein Schuss in die Luft auch.«
»Es haben sich schon die übelsten Typen wegen seines Aussehens
eingenässt.«
Luther kratzt sich am Hinterkopf. »Darf ich annehmen, dass Megs Hiersein
nicht ausschließlich rationalen Erwägungen entspringt? Von ihren
Fahrkünsten mal abgesehen.«
»Darf ich anmerken, dass dich das einen Scheiß angeht?«
»Ruth –«
»Okay, okay! Das eine hat mit dem anderen insoweit zu tun, als sie zur
Stelle war und helfen will. Glaub mir, ich hatte Einwände.« Ruths
Gesichtszüge werden weich wie beim Anblick junger Katzen. »Aber sie ist
sehr überzeugend.«
»Welche Ruth hat sie denn überzeugt?«, kann er sich nicht verkneifen zu
fragen. »Die mit oder die ohne Uniform?«
Ihr Blick sticht nach ihm. »Da hatte ich sie schon wieder an.«
»Deine Entscheidung.«
»Wirklich?«
»Ja. Wir sind ohnehin ein zusammengewürfelter Haufen.« Er lächelt.
»Glückwunsch übrigens.« Ohne die Antwort abzuwarten, kehrt er in die
Runde zurück: »Pilar wird euch erklären, worum es geht. Aufbruch in einer
Viertelstunde. Bin gleich wieder da.«
Das Rauschen des Yuba erfüllt die Nacht. Noch kraftvoller als sonst
scheint er Luther dahinzuschießen. Er läuft über die Brücke, die Pearl Street

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