schmetterling

(Martin Jones) #1

mit grenzenlosem Zutrauen in deine Fähigkeit, die Welt zu heilen, und der
nötigen Demut, um zu erkennen, dass du keine Wunder vollbringen kannst.
Du warst schneller in deiner Zeit als jeder andere, doch seit es das Tor gibt,
versuchst du, die Zeit zu überholen. Mit einer Verbissenheit, die mit ansehen
zu müssen schmerzt. Vielleicht – ich weiß nicht – geht dir das Geld aus, und
du belügst dich selbst –«
»Stopp.« Er hebt eine Hand. »Was genau meinst du?«
»Sag mir jetzt ehrlich, ob du Biowaffen aus PU-453 schmuggelst und hier
verhökerst. An die Regierung, was weiß ich an wen, der dir weismacht, sie
nur zur Verteidigung einsetzen zu –«
»Biowaffen?«
»Ripper.«
»Das traust du mir zu?«, fragt er schockiert.
»Nein.« Sie lässt die Hände in den Schoß fallen. »Und Pilar auch nicht,
aber wir mussten sichergehen. Gib es zu, die Möglichkeit hätte bestanden.«
»Und vor wem hätte ich das geheim halten sollen?«
»Vor mir. Hugo. Vor allen, für die du ohne Makel bist, der liebe Gott.« Ihr
letzter Rest Kraft fließt in den Sitzsack. Sie lässt die Schultern hängen, senkt
den Blick. Seine Verletztheit ist wie eine offene Wunde, die sie nicht länger
anschauen mag. Da es nun schon keine Rolle mehr spielt, fügt sie hinzu:
»Sofern du darüber nachdenkst, Pilars Autorisierung wieder aufzuheben,
kommst du wahrscheinlich zu spät.«
Elmars Kiefer mahlen. Es sieht aus, als pulverisiere er seine eigenen
Backenzähne. »Ares!«
»Ja, Elmar.« Die Stimme des Computers schwebt im Raum.
»Wo ist Pilar Guzmán?«
»Auf der Farm.«
»Wo genau da?«
»In der Zentrale. Soll ich eine Bildverbindung herstellen?«

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