schmetterling

(Martin Jones) #1

»Es drauf ankommen lassen. Die wollen das durchziehen.«
Jim rümpft die Nase. »Sagt eine Dorfärztin.«
»Die Dorfärztin hat den Muskel, den du anstelle von Hirn hast, ja wohl
sauber zusammengeflickt.«
»Ich dachte nur –«
»Denk nicht. Ich hab mein Leben beim FBI verbracht, du Molch. Hör auf,
Laute auszustoßen.«
»Marianne hat recht«, sagt Luther. »Es bringt nichts, wenn wir deren
Motive durchkauen. Die Frage ist –« Er sieht Pilar an. Lässt
unausgesprochen, was sie vorschlagen müsste.
»Sie dürfen nicht noch mehr von diesen Tieren rüberbringen«, sagt Pilar.
»Wir sollen denen nachreisen?« Ken’ichi sieht aus, als hätte er Galle
getrunken. »Sagtest du nicht, sie seien unfruchtbar? Warum sie nicht hier
isolieren und warten, bis sie krepieren?«
»Sie sind nicht unfruchtbar«, sagt Jayden tonlos.
Pilar starrt ihn an. »Und die im Hafen?«
»Die schon. Die neuen nicht. Es sind Zwitter. Selbstbefruchter.« Er strafft
sich, gewinnt ein wenig Farbe. »Sie sind die eigentliche Brut. Nicht zur
Auslieferung gedacht. Was üblicherweise rausgeht, ist die modifizierte,
sterile Variante, um Schädlinge zu bekämpfen.«
»Du willst sagen, Menschen«, murmelt Marianne feindselig.
»Musst du immer so ein Kotzbrocken sein?«, entfährt es Ruth.
»Es ist meine einzige Freude.«
Luther spürt seine Nackenmuskeln zu Stahl werden. Die Vorstellung,
fortpflanzungsfähige Ripper überfielen Sierra, ist einfach zu entsetzlich.
»Was genau sind eigentlich Ripper?«, fragt Meg niemand Bestimmten.
»Libellen«, sagt Jayden. »Gentechnisch veränderte Libellen.«
Natürlich. Daran hat ihn das Tier in der Containerschlucht erinnert. An
eine monströs deformierte Libelle.

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