schmetterling

(Martin Jones) #1

»Libellen.« Marianne schaut Ruth an. »Und du findest, Menschen sind
keine Schädlinge?«
»Doch, das sind sie«, ertönt Elmars Stimme, dessen Konterfei auf einer der
Wände erscheint. »Einige. Aber sie repräsentieren nicht die Menschheit.«


Kaum gelingt es ihm, seine Wut zu zügeln. »Wir repräsentieren die
Menschheit. Mit unseren Ideen! Wer uns hintergeht, ist Abschaum!« Der Jet
überfliegt die Regionalparks des Diablo-Gebirges und legt sich in eine Kurve.
Tief unten glimmen die Lichter der Stadt Concord und des Küstenstreifens
entlang der Suisun Bay. Der Autopilot steuert die Maschine. Neben ihm sitzt
Eleanor, hinten haben es sich die Sicherheitsleute bequem gemacht.
»Redest du jetzt im Pluralis Majestatis?«, fragt Pilar, das Gesicht ihm
zugewandt. »Oder bist du schon Gott?«
»Pilar, verdammt! Wo ist Jaron?«
»Weg. Vor einer Viertelstunde.«
Der Kontrollraum ist voller Menschen. Es sieht aus wie auf einer Party, bei
der Verschiedenes aus dem Ruder gelaufen ist. Jayden, arg ramponiert,
Ken’ichi Takahashi, der schon als Agent im PU-453 gearbeitet hat und


demnächst wieder dort eingeschleust werden soll, zwei Vertraute Jarons,
Pilars Exfreund Jim, der dunkelhäutige Sheriff, Bridget Liu und Ellen Banks,
Programmiererinnen mit fast uneingeschränktem Zugriff auf das Tor. Hat er
nicht große Stücke auf die beiden gehalten? Mit neuerlicher Bestürzung fragt
er sich, wie es zu diesem Schattenregiment kommen konnte – und wer zum
Teufel sind alle diese Leute, die er nie zuvor gesehen hat und die sich in
seinem Kontrollraum breitmachen, als sei dies nicht die geheimste
Forschungsanlage der USA? Der Weißbärtige in den Armee-Klamotten, die
alte Schachtel, die Rotblonde und die zwei anderen Typen, und worauf kaut
der Köter da rum? Etwa auf einer Tastatur?

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