schmetterling

(Martin Jones) #1

ein vorläufiges Ergebnis. Vielleicht auch ein besonders eklatanter Fall von
Damenbart. Was weiß denn ich.«
Sie kippt ihr Wasser herunter, als Jamie reinkommt. Sein Blick fällt auf die
Fotos und verschleiert sich in Betrübnis.
»So ein hübsches Mädchen«, sagt er.
»Ja.« Marianne schiebt die Fotos zusammen. »Und was hat’s ihr genützt?«


Keiner sagt etwas, bis sie das Sheriffbüro verlassen hat und in ihren
vorsintflutlichen Honda Civic gestiegen ist. Jamie steht am Fenster und
schaut zu, wie die rostrote Karre vom Hinterhof rollt.
»Gott der Gerechte!«, bricht es aus ihm heraus. »Warum hab ich nur jedes
Mal das Bedürfnis, hinter ihr durchzuwischen?«
»Weil du immer das Bedürfnis hast, durchzuwischen.« Tatsächlich ist
Jamies Reinlichkeitsfimmel in einer Weise ausgeprägt, dass es verwundert,
noch kein Desinfektionsmittel nach ihm benannt zu sehen. »Gehst du
übrigens mal ran?«



  1. Der Notruf. Nicht zwingend Indiz dafür, dass jemand in Not ist.
    Meistens vermisst nur einer seinen Labrador.
    »Aufgelegt«, sagt Jamie.
    Luther steckt seine Glock ins Halfter. »Okay. Halt hier die Stellung.«
    »Geht nicht. Ich muss rauf nach Loyalton. Belästigungsanzeige.«
    »Wenigstens so lange, bis Kimmy wieder da ist.«
    »Die dann sofort wieder weg ist.«
    »Erst um zwei.«
    »Jetzt ist es halb zwei.«
    Luther fühlt einen Anflug von Gereiztheit aufkommen »Wer von uns trinkt
    eigentlich Milch im Kaffee?«
    »Nur du, glaube ich.«
    »Kann nicht sein.«
    »Deswegen ist sie aber los.«

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