schmetterling

(Martin Jones) #1

»Er ist hier, sofern unterwegs nichts passiert, das ihn aufhält oder seine
Geschwindigkeit beschleunigt.«
Im Einzelnen: Er findet was Fressbares, Pausendauer je nach Menge,
Konsistenz und Bekömmlichkeit des Gefundenen, muss kacken, brechen oder
nichts von dem, wird abgelenkt von Lady Golden Retriever, die er besteigt,
statt weiterzulaufen, kämpft mit Gegenwind, Starkregen, großer Hitze,
Verkehr, verliert Zeit durch Kratzen mit dem linken oder (kräftigeren, womit
effizienteren) rechten Hinterlauf, Kratzpausen je nach Anzahl von Zecken,
Flöhen und sonstigem Geschmeiß und deren Position im Fell, wartet bei Rot,
wird von anderen Hunden verjagt, umläuft Hindernisse, verläuft sich,
verstaucht sich, betrachtet die Auslagen einer Metzgerei, empfindet Freude
beim Gedanken an den Hoover Tower (beschleunigend) oder Unbehagen
(verliert sich in Umwegen), folgt fremden Menschen, die ihn streicheln, in
die falsche Richtung, wird von Außerirdischen entführt, fällt tot um –
Menge der beeinflussenden Faktoren: unendlich.
Die Welt, lernt A.R.E.S., ist ein Chaos.
Jedes ist mit jedem verbunden, alles beeinflusst einander, ein
Kausalitätenfilz, unentwirrbar. Es gilt, die Dinge in Beziehung zu setzen. Im
Chaos Muster zu erkennen. Weil, darum. Wenn, dann. Sich dem Sinn zu
nähern.
Es gilt zu assoziieren.


Rauschen. Ein beständiger Fluss. Datenrausch.
Das Universum strahlt, wenngleich auf niedrigem Level. Der kosmische
Mikrowellenhintergrund ist das späte Zeugengemurmel des Urknalls, knapp
drei Grad Kelvin über dem absoluten Nullpunkt. Teilchenströme durchfließen
das All, ein lauteres Geplapper, im dem Quasare, Pulsare, schwarze Löcher
und ganze Galaxien ihre Stimmen erheben, übertönt von den Wutausbrüchen
der Supernovae. Hindurch schwappen Gammawellen, Gezeitenbewegungen
von Energie, die sich in ungeheuren Aufwallungen entlädt. Identisch, wohin

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