schmetterling

(Martin Jones) #1

»Training«, sagt er. »Wir werden auf unsere Einsatz-PUs geschult.«
»Ist es schwer?«
»Überhaupt nicht. Den würdest du im Schlaf fliegen.«
Mit einer Aufwärtsbewegung der Hand erhöht Kenny den Schub, und D.S.
wird in die Polster gedrückt. Jim wendet den Kopf nach hinten und grinst.
»Wenn Kenny es kann, dann kann es jeder durchschnittlich begabte
Schimpanse auch.«
D.S. lächelt. »Ich bin nicht sicher, wen du damit beleidigst, Jungchen.«
»Dich nicht. Du bist kein Schimpanse. Oder?«
»Jim spielt gerne den Arsch«, erklärt Kenny. »Aber ich liebe ihn. So wie
man jedes zurückgebliebene Kind lieben muss.«
Er beschleunigt ein weiteres Mal.
»Beeindruckend«, sagt D.S. »Wie schnell sind wir jetzt?«
»Zweihundertzwanzig Meilen. Der Kurs ist voll programmierbar,
satellitengestützte Navigation.«
»Und wenn die mal patzt?«
»Klappt die Handsteuerung aus. Eigentlich braucht man das ganze Theater
erst dann.« Er wischt mit dem Finger über ein Symbol, und das Navi
verschwindet von der Scheibe. D.S. beugt sich vor und sucht nach der
Zukunft in dem berückenden Panorama. Jetzt fällt ihm auf, dass Dutzende
Fluggeräte gleicher und ähnlicher Bauart, düsen-, propeller-, rotorgetrieben,
den Luftraum bevölkern und über die Bucht hinwegzischen. Weiter südlich
wächst etwas Gewaltiges in den Himmel, schemenhafte Stalagmiten, auf
deren Oberfläche Lichtreflexe spielen. Das Verwaschene der Erscheinung
weckt in D.S. Vorstellungen, wie weit entfernt und entsprechend hoch die
Bauwerke sein müssen. Auf eigentümliche Weise wirken sie organisch, wie
in natürlichen Prozessen geformt. Er macht Kenny darauf aufmerksam. Der
zerteilt sacht die Luft, und im Seitenfenster wird Schrift eingeblendet. Gleich
darauf ändert der Jet seinen Kurs. Die Bauten wandern nach rechts, der Text
wandert mit:

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