schmetterling

Mission Street und im Finanzdistrikt blüht eine himmelnahe Parklandschaft
mit Wäldchen, gepflegten Rasenflächen und künstlichen Seen, durchsetzt von
Solarpaneelen und vertikalen Windturbinen. Je länger D.S. hinschaut, desto
mehr scheinen ihm Alleen, Gärten, Beete und selbst Äcker von der Stadt
Besitz ergriffen zu haben. Im Haight Ashbury District, kein Zweifel, züchten
sie nach bester Hippie-Manier Gemüse. Ein Dschungel ist dieses San
Francisco. Minihäuser füllen kleinste Lücken und stapeln sich in
schwindelnde Höhen. Auf den Dächern des Cathedral-Hill-Hotels installieren
fliegende Maschinen kubische – was, Wohnungen? Werden irgendwie
ineinandergesteckt, es sieht aus, als wachse die Stadt zu einem ganglienartig
vernetzten Organismus zusammen, und dieser Verkehr – kaum ein vertrautes
Modell! Konforme, transparente Kabinen, in denen Menschen wie in
Kaffeerunden zusammensitzen, ohne dass jemand lenkt. Der Selbstfahrendes-
Auto-Quatsch – dann doch? Farbige Straßenbeläge, höchst seltsam. Jede
Menge Vehikel, nirgendwo Staus, wie machen die das? Kenny geht tiefer.
Trassen eigens für Fahrräder rücken ins Bild, unglaublich viele Zweiräder,
flott unterwegs. Verkehrsberuhigte Zonen, die Pine Street ein Park.
Fußgängerparadiese, grün, grün, grün, mehr Rampen als Treppen.
Verweiloasen, denen künstliche Strukturen erwachsen, fast wie
Riesenbäume. Vogelgleich sitzen Leute in den Kronen, genießen das durch
die Wolken brechende Sonnenlicht, frühstücken, arbeiten – wirklich?
Arbeiten die? Starren in schwebende Bilder, überhaupt, schweben: Auf allen
Ebenen fliegt was. Nicht wie in den deprimierenden Science-Fiction-Filmen,
die D.S. gesehen hat, keine vielgeschossige Rush Hour, eher ein
aeronautisches Ballett. Drohnen aller Größen und Designs beherrschen das
Bild, die Zeugs durch die Stadt transportieren oder einfach stillstehen, und
noch etwas anderes –
Insekten.
D.S. reibt sich die Augen. Ist das möglich? Doch, es sind Insekten. Der
Lilium Jet sinkt mitten hinein in einen schillernden Schwarm, der sich teilt,