schmetterling

(Martin Jones) #1

»Ich heiße Zoe. Nein, ich habe Eleanor Bender nicht mehr kennengelernt.
Leider.«
»Sie werden doch Fotos gesehen haben. Filmaufnahmen.«
»Elmars Frau ist gestorben.« Ihre Miene bleibt unergründlich. »Vor
fünfzehn Jahren bei einem –«
»Sportunfall. Ich weiß.«
»Würden Sie mir dann verraten, was Sie wollen?«
»Schauen Sie mich an. Ich bin Elli Bender. Und ich bin lebendig. Bitte
schauen Sie ganz genau hin.«
Zoe zögert. »Ich bin nicht sicher.«
»Wir haben beide recht«, sagt Eleanor sanft.
»Beide?«
»Bitte geben Sie ihn mir, Zoe.«
Die Assistentin dreht den Kopf, offenbar zu jemandem außerhalb der
Projektion, sendet eine stumme Frage.
»Ich bin da«, erklingt eine vertraute Stimme, und Elmar zuckt zusammen.
»Aus welchem PU kommst du, Elli?«
»Unseres hat keine Nummer.«
»Tja. Unseres auch nicht.«
»Ist das nicht schön in dieser Unendlichkeit voller Doppelgänger?« Sie
lächelt. »Wir sind und bleiben doch Originale.«
»Elmar«, sagt Elmar. »Schluss mit dem Geplänkel. Ich bin’s. Wir müssen
uns unterhalten.«


Manchmal sind Berge Dinosaurier, und manchmal sind Nebelbänke Gischt.
Daran ist nichts Widersinniges.
Widersinnig wäre es für Ruth, solche Dinge nicht darin zu erblicken. Aus
fünfhundert Metern Höhe erscheint ihr der gequollene, weiße Dunst, in dem

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