schmetterling

(Martin Jones) #1

ein fernes Anderswo im Raum, das Anteil nimmt und einfordert. Texte,
Bilder, Filme entströmen Uhren, Accessoires und Datensticks, Gesichter
flimmern körperlos in der Luft. Kenny fördert einen Bügel aus seinem Storm
Kit zutage, klemmt ihn hinters Ohr und klappt ein getöntes Scheibchen vor
sein rechtes Auge. Wieder kann D.S. nicht anders als starren.
»Ja, ich weiß.« Der Japaner setzt sich zappelig in Bewegung. »Es gibt
neuere Modelle.«
Sie betreten das Center und bahnen sich ihren Weg durch die Menge.
»Will der mich verarschen?«, fragt D.S. Jim leise.
»Iwo. Glas ist passé. Jetzt haben sie so was.«
Jim weist mit dem Kinn auf eine Familie, Vater, Mutter, zwei Kinder.
Jeder trägt einen transparenten Schläfenbügel, der eine oder beide
Augenbrauen überspannt.
»Wozu ist das gut?«
»Im Bügel sind Projektoren. Schicken die Daten direkt auf deine
Netzhaut.«
D.S. schaut ihnen hinterher. Das Mädchen erfreut sich der Gesellschaft
holografischer Wesen, die an ihrer Seite fliegen, sie umkreisen und fröhlich
auf sie einplappern, Elfen, Mangas, kleine Drachen. Eine grüngoldene Libelle
schwebt über der Schulter des Jungen. Er streckt die Hand aus. Die Libelle
landet auf seinen Fingern, und D.S. wird klar, dass dieser Spielgefährte keine
Holografie ist. Eigenartigerweise scheint ihm das nur natürlich. Vielleicht,
weil er sich im Kriegsgefangenenlager der Vietkong noch an ganz anderes
Krabbelzeug gewöhnen musste.
»Miley?« Kenny tippt an seinen Bügel. »Wir sind unten. Brechend voll.
Wo bist du?«
Eine Halle öffnet sich, ein himmelhohes Atrium. Geschäfte, Kinos, Cafés,
Restaurants, Imbissstände, Ausstellungsflächen über diverse Ebenen verteilt.
Unter der Kuppel dreht sich ein riesiger DNA-Strang und animiert zum »–
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