schmetterling

(Martin Jones) #1

Der VR-Raum ist leer bis auf ein die Wände umspannendes Sideboard.
Miley loggt sich ein, Passwörter, Stimmerkennung, Augenscan. Datenfenster
stehen im Raum. »Dein Computer.« Sieht zu, wie Kenny sich im Affenzahn
durch die Programme arbeitet.
»Stimmt. Nichts zu erkennen.«
»Sag ich ja. Ihr seid euch sicher mit der Ripper-Lieferung?«
»Todsicher. Da geistert ein Befehl rum, der die Lieferung umdeklariert.
Ohne dass Ares einschreitet.«
Jim reibt seine Schulter. »Und wenn du einfach alle Bestellungen
stornierst?«
»Wow, ein Genie!« Miley bedenkt ihn mit einem langwimprigen
Augenaufschlag. »Und wie soll ich das erklären?«
»Zeig dich, verdammt«, murmelt Kenny. »Wo ist deine Signatur?«
»In einem der Backups?«, schlägt Jim vor.
»Vergiss die Backups. Vergiss Buddy Bug. Palantier manipuliert Ares.
Bring mich rein, Miley.«
»Du wirst Wochen und Monate brauchen, um –«
»Fünf Minuten.«
»Wie du meinst.« Sie wiederholt die Prozedur. Außer Augen und Stimme
werden jetzt auch Finger und der im Handgelenk implantierte Chip gescannt,
der ihre Zugriffsrechte limitiert. Gleich darauf wandelt Kenny im
Wunderland der Daten. Wischt mit den Händen hindurch, öffnet und schließt
Fenster, zoomt, tippt in die Luft, entfacht ein digitales Feuerwerk.
»Und nun?«
»Ich muss die Endzielprogrammierung überprüfen.«
Sie betrachtet ihre Fingernägel. Die Muster im Lack verändern sich.
Hübsch sieht das aus. »Du kannst da aber nichts umschreiben.«
»Sie hat recht, Kenniboy«, sagt Jim. »Das alles hilft uns einen Scheiß. In
wenigen Minuten haben wir auf der Insel High Noon, also worum geht’s?

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