schmetterling

(Martin Jones) #1

Schneider, Barbiere, Schallplattenläden, Designer, Galerien und Tonstudios,
kleine und kleinste Manufakturen, die individuell und teuer fertigen, was im
Netz nicht zu haben ist. Anstelle des alten Fähranlegers schwimmt jetzt ein
neues Viertel auf Pontons, an dessen Piers Wassertaxis und Flugboote
ankern, das hintere Ortsende gehört unverändert den Hausbootsiedlungen.
Davor, im Zentrum der Richardson Bay, liegt die Eternity.
Elmars Yacht.
Aus der Luft erscheint sie ähnlich organisch wie The Drop und das
EditNature Center – ein schneeweißer, zweihundert Meter langer Katamaran
mit versenkbarem Flugfeld, der seine Außenhülle komplett versiegeln und
abtauchen kann. »Wellen machen der Eternity nichts aus«, hat Elmar-453
geschrieben. »Bis auf eine Ausnahme: Hochsee-Tsunamis. Eine fünfzig oder
mehr Meter hohe Impulswelle kippt so ziemlich jedes Schiff um, aber tief
genug unter Wasser hat man vielleicht eine Chance. Wenn Sie mich nach der
Wahrscheinlichkeit eines solchen Tsunamis fragen, räume ich ein, sie ist
gering. Etwas Großes müsste mit hoher Geschwindigkeit ins Meer stürzen,
aber Statistik ist eine Hure. Sie biedert sich an, indem sie dir erzählt, ein
Meteorit, wie ihm die Saurier zum Opfer gefallen sind, treffe die Erde nur
alle Hundert Millionen Jahre. Demzufolge hätten wir weitere vierunddreißig
Millionen Jahre Ruhe. Was sie dir nicht sagt, ist, dass der Meteorit ebenso
gut nächste Woche runterkommen kann. Ich versuche ganz einfach,
vorbereitet zu sein.«
»Mann, muss ich paranoid gewesen sein, als ich das geschrieben habe«,
sagt Elmar, während der Lilium Jet über dem Flugfeld niedergeht.
Eleanor rollt die Augen. »Kannst du das mal lassen?«
»Was?«
»Ständig von ihm als dir zu sprechen. Das ist paranoid.«
Jayden räuspert sich. »Und keiner von euch hat je den Namen Michael
Palantier gehört?«

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