schmetterling

(Martin Jones) #1

»Jayden –« Elmar-453 fischt in seinen Erinnerungen. »Ja, du hast mal ein
Jahr bei uns, glaube ich – das muss – du bist dann ziemlich schnell zu Google
abgehauen, oder?«
»Wenn du es sagst.«
Erst jetzt scheint er die Verbände an Jaydens Kopf und Händen zu
bemerken. »Du siehst schrecklich aus.«
»Weil’s schrecklich ist«, kappt Elmar den Dialog, der Zeitersparnis halber
und um dem Topf, in dem zu viele widerstreitende Gefühle brodeln, einen
Deckel zu verpassen. So begierig er war, sich selbst zu begegnen, so
übermächtig wird der Impuls, dieses leere, riesige Schiff baldmöglichst
wieder zu verlassen, auf dem etwas ganz und gar nicht in Ordnung scheint.
»Michael Palantier. Schon mal gehört?«
»Palantier?« Elmar-453 legt versonnen einen Finger an die Lippen und
geht ein paar Schritte. »Michael Palantier?«
»Denk genau nach.«
»Hm.« Mit dem Rücken zu ihnen: »Ich weiß nicht. Da ist – ein ganz fernes
Echo. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
»Wie klingt dieses Echo?«, fragt Eleanor. »Was löst es aus?«
»Zu schwach.« Elmar-453 dreht sich um. »Ich kann kaum glauben, dass
ihr hier seid.«
»Überrascht?«
»Überrascht wäre das falsche Wort. Mir war schon klar, dass wir
irgendwann PU-Besuch bekommen würden. Inkognito! An die Regel halten
sich eigentlich alle, warum nicht ihr?«
»Warum nicht du? Du hast sie ebenfalls gebrochen.«
Er hebt erstaunt die Brauen. »Ich?«
»Indem du uns empfängst. Von Angesicht zu Angesicht – das ist der
eigentliche Regelbruch.«
Elmar studiert sein Pendant. Die kaum ins Gewicht fallenden Zeugen
fortgeschrittenen Alters. Viel unterscheidet sie nicht. Eine Spur Grau an den

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