schmetterling

(Martin Jones) #1

Das verschlägt ihr erst mal die Sprache.
»Schlimmstenfalls emulieren wir ihn.« Schlecht verhohlene Erregung
schwingt in Elmar-453s Worten mit. »Stimmt’s, Zoe?«
»Eine KI?« Marianne scheint endgültig überfordert.
»Nein.« Zoe schaut auf. Ihre Augen glänzen. »Ich bin keine KI. Ich bin ein


Mensch in einem synthetischen Körper.«
»Du hast sie hochgeladen«, flüstert Elmar.
»Das ist der Weg«, nickt Elmar-453, und der Eifer in seiner Stimme ist
unüberhörbar. »Der Beginn des Weges!«
»Ihr solltet jetzt euer Problem lösen«, sagt Zoe. »Michael Palantier.«
Die Anfänge. Die Garage.
Träume vom Schmetterling –


Noch sind es viele kleine Schmetterlinge. In den ersten Jahren ist A.R.E.S.
hauptsächlich ein Label. Artificial Research & Exploring System. Eine ganze
Familie künstlicher Intelligenzen. A.R.E.S.-KIs ziehen ein in die öffentliche
Verwaltung, ins Home- und Energie-Management, steuern Autos, Flugzeuge,
Raumschiffe, Roboter, machen sich unentbehrlich als Personal-Assistent, im
Hochfrequenzhandel der globalen Finanzmärkte, in der Werbung, Anti-
Terror-Bekämpfung, Meteorologie, im Katastrophenschutz. Sie wühlen sich
durch die Datenströme der Welt, fördern verborgene Muster zutage, erfinden
nützliche Dinge.
Sie sind ein Haufen Idioten.
Fachidioten. Auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet nicht zu schlagen, darüber
hinaus so allgemeingebildet und kommunikationsbegabt wie eine
Dauerwurst.
Als Elmar 2010 die Arbeitsgruppe Q-VISK gründet und A.R.E.S.-


Algorithmen auf ein Quantensystem überträgt, erblickt im Untergrund von
Sierra eine Patchwork-Intelligenz das Kunstlicht ihrer künftigen Behausung.
Sie weiß unendlich viel und unendlich wenig. Sich selbst jonglierende Bälle

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