schmetterling

(Martin Jones) #1

»Kühl dich ab, Alter.« Elmar klopft ihm auf die Schulter. »Wir haben’s
genauso gemacht. Kontrollierte Spaziergänge. Und ich sag dir, hätte sich
Palantier von außen reingeschlichen, hätten wir’s gemerkt. Man kann Ares
nicht von außen infiltrieren, nur jemand von innen konnte das. – Und sonst?
Überprüfung seiner Werte, Zielgebung, Loyalität?«
»Zyklisch. Durch immer neue Teams. Und ihr? Kontroll-KIs als
Wachhunde?«
»Logisch. Lügendetektoren?«
»Klar! Sein kompletter Output durchläuft Lügendetektoren. Ständig. Nie
hat Ares gegen seine Zielgebung verstoßen.«
»Nicht so, dass ihr’s mitbekommen hättet«, konstatiert Eleanor.
Elmar-453 nagt an seine Unterlippe. »Was geschieht jetzt gerade auf der
Insel?«
»Wir erwarten jeden Moment Nachricht. Von Kenny. Pilar. Beiden.«
»Michael Palantier.« Elmar-453 starrt vor sich hin. »Scheiße. Ich hab den
Namen schon gehört.«
»Dann sollte ich ihn ja wohl auch gehört haben«, sagt Elmar.
Elmar-453 bleibt stehen. »Hast du Kinder?«
»Nein.«
»Ich aber schon. Wir zwei sind nicht in allem gleich.«
»Und wo sind deine Kinder?«, fragt Eleanor, und Elmar hört erstaunt, wie
etwas ihre Kehle zuschnürt. Seine klarsichtige, faktenverbundene Elli. Kann
es sein, dass ihr die Distanz abhandenkommt? Nie hat er Elli ernsthaft von
Kindern sprechen hören. Sie wollte keine. Ganz sicher nicht von ihm, aber
wie kann er da sicher sein, ohne selbst genau zu wissen, was er gewollt haben
könnte?
»Selten da.« Elmar-453 setzt sich wieder in Bewegung. »Sind mit einigem
nicht einverstanden. Ihre Sache. Kommt jetzt. Ich will euch was zeigen.«

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