schmetterling

(Martin Jones) #1

der Säulen reichen bis dicht an den Steg, sodass Eleanor ihre Finger über die
kühle Oberfläche gleiten lassen kann. Keine erkennbare Kühlung, aber so
was spielt sich wohl unter der Haut ab.
»Wer hat die Eternity entworfen?«
»Ich. Unser freundlicher Elf in Sierra hat zwar gemeinhin die besseren
Ideen, aber ich wollte ein unabhängiges zweites System.«
»Geht mir auch im Kopf rum«, sagt Elmar.
»Ich weiß, Alter. Ziemlich genau letztes Jahr dürftest du angefangen
haben, darüber nachzudenken.«
»Und? Haben wir dieselben Gründe?«
»Die gleichen, bitte. Ich bin nicht du.«
»Wenn ich dich so betrachte auf deinem einsamen Kahn, beginne ich
Dankbarkeit dafür zu empfinden. Sag schon.«
»Ich kann Ares nicht mehr verbessern. Das kann nur noch er selbst. Ich
wüsste gar nicht, wo ich ansetzen sollte. Um was grundlegend Neues mit ihm
auszuprobieren, müsste ich seinen Quellcode überschreiben, womit ich die
größte und nützlichste Maschine aller Zeiten zerstören würde. Also dachte
ich, fang einfach noch mal komplett von vorne an.«
»Deckt sich mit meinen Vorstellungen.«
»Na, jetzt kannst du ja früher loslegen.« Sie betreten die Plattform durch
eine Aussparung in der Kuppel, und Eleanor liest die Buchstaben auf dem
Halbrund der Steuerkonsole: H.O.M.E. – Habitat Of Man Emulated. Elmar
hebt die buschigen Brauen.
»Du willst mir echt deinen Bastelbogen mitgeben?«
»Komm wieder runter. Bis du das Ding gebaut hast, bist du mindestens so
alt wie ich. Aber irgendwie sind wir ja schon –«, er tippt an seine Schläfe, »–
verschwägert.«
Eleanors Blicke irren durch den leuchtenden Säulenwald. »Was hast du da
eben von einem Planeten gesagt?«
»Home. Spricht doch für sich.«

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