schmetterling

(Martin Jones) #1

Hardware. Alleine auf diesem Schiff fände eine Milliarde Platz. Alle könnten
ewig leben.«
Eleanor versucht zu verarbeiten, was sie da hört. Sie tritt vor ihn hin, geht
in die Hocke und ergreift seine Hände. »Elmar«, sagt sie sanft. »Warum lebe
ich – warum lebt Elli nicht in einer Maschine weiter?«
Euphorie flackert in seinen Augen, doch jetzt mischt sich etwas Wundes
mit hinein, und sie bedauert, die Frage gestellt zu haben. Zu spät. Außerdem
will sie es wissen.
»Es ging zu schnell.«
»Der Unfall?«
»Ihr Hirn war zu stark geschädigt. Sie hat noch einen Tag im Koma
gelegen. Selbst wenn ich es geschafft hätte, einen Scan durchzuführen, das
wäre nicht mehr sie gewesen.«
»Und vorher? Konntest du sie nicht vorsorglich scannen?«
Plötzlich blickt sie in eine aufgerissene Wunde. Mist! Er schüttelt den
Kopf, atmet schwer. »Wollte sie nicht.«
»Warum nicht?«
»Sie hatte keine ethischen Bedenken. Lebensdauer ist ja auch nur ein
Konzept. Vereinbart zwischen Evolution und Umwelt, ohne moralischen
Impetus. Sie wollte ganz einfach nicht.«
Ich hätte diese Elli sein können, denkt Eleanor.
»Und wann willst du anfangen mit deiner Erschaffung der neuen
Menschheit?«, fragt Elmar, und die Ironie vermag kaum seine Unsicherheit
zu überspielen, ob man vielleicht nur ein paar Denkbarrieren einreißen
müsste, und das Ganze erwiese sich als großartige Idee.
»Ich habe schon angefangen.«
»Mit Zoe?«
»Zoe?« Elmar-453 beugt sich vor. »Elmar, das hier ist ein Schiff! Ich reise
durch die ganze Welt. Ich biete es an, und es wird genutzt.«
»Du –?«

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