schmetterling

(Martin Jones) #1

der Maschine vorbei, klettert abwärts, rutscht, springt das letzte Stück und
fühlt ihren Knöchel umschlagen –
Weiße Blitze. Schmerz!


Ein großer, fliegender Rochen.
Luther sieht ihn im Moment, als sie den nördlichen Leuchtturm verlassen
und ihm die salzigen Böen ins Gesicht schlagen. Eine Viertelmeile, schätzt
er, ist es vom Hafendeck bis zum Außenwall, der die Insel in ihr schützendes
Atoll bettet. Von dort nähert sich mit hoher Geschwindigkeit das Wingship –
einem Manta-Rochen verblüffend ähnlich, auch wenn die Schwingen starr
sind und ein doppeltes Flugzeugleitwerk das Heck krönt. Hell dringt das
Fauchen der Zwillingsturbinen herüber. Noch drischt der Frachter
ungebremst auf die Insel zu, reitend auf seiner Luftwalze, die ihn über der
Wasseroberfläche hält. Auf der Kanzel in dem stumpfen Bug blitzt die
Sonne.
»Scheiße.« Ruth zuckt zurück. »Haben die uns gesehen?«
Luther verengt die Lider. »Vielleicht noch nicht. – Miley? Sie kommen.«
»Zurück in den Turm?«, schlägt Ruth vor.
»Das bringt nichts«, erklingt Mileys Stimme. »Ihr müsst runter ans
Wasser. Am Kai vor euch entspringt eine Treppe, seht ihr sie?« Keine zehn
Schritte weiter, am Fuß des Leuchtturms. Eine Wendeltreppe, ummantelt mit
einem metallenen Sichtschutz. Sie stürzen sich ins Schraubgewinde der
Stufen und poltern abwärts. Schon nach zwei Umdrehungen gelangen sie an
ein Sims dicht über dem Meer, das sich den kompletten Kai entlangzieht.
Schlitze durchbrechen die Ummantelung. Luther späht hindurch und sieht das
Wingship sein Tempo rapide drosseln. Das Fauchen fällt ab zu hohlem
Wimmern, Bug und Flügelspitzen tauchen ein, Gischtwehen spritzen auf.
Langsam gleitet der Frachter, vom Luftschiff zum Schiff geworden, zwischen
die Piers unterhalb der Containerbrücken. Noch während die Turbinen
verröcheln, öffnet sich die Kanzel. Bewaffnete mit Rückentanks laufen über

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