schmetterling

(Martin Jones) #1

aber – haha! – mit dummen Gesichtern herumstehen. Wie die Pritschenwagen
sind sie entkoppelt von den Sektionskreisläufen, ihre Ladestationen über die
Insel verteilt. Jetzt harren sie des Kommenden. Klobig und auf beleidigte Art
inaktiv versperrt der Wartungsroboter weiterhin den Gang. Sie muss zurück,
wie sie gekommen ist, erleichtert, dass die Käfige jetzt im Dunkel liegen. Als
sie den Mittelgang erreicht, sieht sie das Rolltor halb offen, und Jubel klingt
in ihr auf. Die Pritschenwagen sind unmittelbar davor zum Stehen
gekommen. Keine drei Fuß, und sie hätten es nach draußen geschafft, aber
dieses kleine Stück ändert alles. Der Stromausfall hat das Tor gestoppt, bevor
sie darunter hindurchpassten.
Wir haben es geschafft!
Beschwingt klettert sie die Leiter hinab, Mileys Stimme im Ohr, die
bruchstückhaft auf sie einredet, kaum zu verstehen. Versagt sich jede Hast
und setzt brav den Fuß auf die letzte Sprosse. Da stehen ja auch Pete und
Phibbs. Stehen da mit betretenen Mienen, als hätten sie nicht einen großen
Sieg errungen. Pilar will aufmunternde Worte an sie richten, als sie der Typen
mit den HK MP7 ansichtig wird, greift nach ihrer Waffe und bekommt einen
Tritt in die Kniekehlen. Im Fallen dreht sie sich. Sie ist schnell. Schneller als
alle. Jedem anderen hätte sie aus der Pirouette heraus einen Steckschuss ins
Schulterblatt oder Bein verpassen können, außer Grace Hendryx. Aber weil
es eben Grace ist, fliegt ihre Waffe stattdessen in hohem Bogen davon, wird
sie hochgezerrt wie ein Sack Kartoffeln, explodiert ein Feuerwerk vor ihren
Augen und schlittert sie Pete und Phibbs vor die Füße.
»Dunkel hier drin«, sagt Grace.
Tänzelnd folgt sie Pilar und tippt sie leicht mit der Fußspitze an. Ein
spielerischer Akt, wie er Tötungen mitunter vorausgeht. Pilar rappelt sich
hoch. Ihre Chancen stehen miserabel, aber ganz sicher wird sie nicht vor dem
Miststück im Staub liegen bleiben.
»Warum? Warum machst du da mit?«

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