schmetterling

(Martin Jones) #1

»Pilar.« Jaron kommt ihnen entgegen. Er wirkt zufrieden und nur ein
kleines bisschen beunruhigt. Auf seinen Wolfskiefern liegt ein fast herzliches
Lächeln. »Ich hätte mir denken können, dass du nicht aufgibst.« Sein Blick
wandert zu Pete. »Oh, mein Chauffeur.«
»Jederzeit wieder«, knurrt der Deputy.
Jaron grinst wie über einen guten Witz. »So anheimelnd ist der Knast von
Downieville dann doch nicht. Aber danke.« Er klatscht in die Hände. »Gut,
Herrschaften, wollen wir hier mal nicht festwachsen. Die Verladung ist
autorisiert, zum Frühstück sind wir alle wieder zu Hause. Saubere Arbeit,
Leute. Ich denke, nach der Aktion habt ihr euch einen kleinen Urlaub
verdient. Und einen Bonus für jeden.«
Die Sicherheitsleute lachen und rufen Yeah und Ähnliches. Wüsste man es
nicht besser, würde man dieser heiter gestimmten Truppe glatt angehören
wollen.
»Ihr seid im Arsch!«, sprudelt Pilar hervor. »Elmar weiß alles, und Hugo
auch.« Was zwar nicht stimmt, aber der wird es in Kürze erfahren. »Ich hab
eure ganze verstohlene Scheiße auf Film. Die Beweise sind im Umlauf,
Jaron! Egal, was du machst, du bist erledigt.«
»Du meinst, wir haben nichts zu verlieren?«, fragt Grace lauernd.
»Doch.« Pilar bleckt die Zähne. »Deine Freiheit, blöde Kuh.«
Grace schaut Jaron an. »Dann kann ich ihr doch eigentlich den Schädel
wegballern. Wenn wir nichts zu –«
»Hier wird niemandem was weggeballert.« Er reckt seine gewaltigen
Schultern und blinzelt in die höhersteigende Sonne.
»Jaron, die sind nur zu dritt! Lass Pilar doch quatschen, wer weiß, ob
stimmt, was sie sagt. Der Ozean ist verschwiegen.«
»Du hast mich gehört.«
»Was ist los mit dir, Jaron?«, höhnt Pilar, obwohl sie das vielleicht besser
lassen sollte. »Dem Vernehmen nach hast du mich in einem anderen PU
schon um die Ecke gebracht.«

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