schmetterling

(Martin Jones) #1

schrauben sich auf der Erregungsskala nach oben. Wie erhofft bündelt der
abrupte Stopp alle Aufmerksamkeit, niemand würdigt den Turm eines
Blickes. Luther und Ruth laufen geduckt den Kai entlang bis zur
nächstliegenden Containerbrücke. Eine mannshohe Stützverstrebung umläuft
den Kran an der Basis, die ihnen Sichtschutz gewährt, stellenweise
durchbrochen und erst ein Stück über dem Boden beginnend. So sieht Luther,
wie sich der Unbekannte aus Graces Schatten löst und zu Jaron hinübergeht,
und fast wäre er aus dem Tritt geraten. Im selben Moment wird ihm klar, dass
Hugo van Dyke ihm am Abend, als er Jaron durch die Serverhalle jagte,
keineswegs zu helfen beabsichtigt hat.
Ganz im Gegenteil! Er hat mich von Rodriguez in die Sphäre locken
lassen – und eigenhändig in die nächste Welt geschickt.
Der blasse, freundliche, undurchsichtige Hugo.
Dann sind sie am mittleren Kran. Schleichen daran entlang, verharren mit
gezogenen Waffen.
»Zuerst die Verrückte«, flüstert Ruth. »Grace.«
»Ohne Tote wär’s mir lieber«, flüstert er zurück.
»Ausschalten, nicht töten. Mach ich gern. Hab ja schon ihre galaktische
Schwester weggepustet.«
Er riskiert einen Blick und kann die beiden Männer auf dem Rücken des
Wingships sehen, die ratlos zu dem bewegungslosen Tank emporsehen. Im
Hintergrund ist Geschrei zu hören, dem Luther entnimmt, dass Jaron Pilar für
den Ausfall verantwortlich macht. Aus Graces Mund dringt etwas in der Art
von der Reihe nach abknallen, wenn nicht augenblicklich, und dann knallt es
tatsächlich, jedoch nicht aus Waffen.
Mit ohrenbetäubendem Dröhnen fliegen Ruths Überraschungspäckchen in
die Luft. Gischtfontänen steigen auf, bis zu ihrem Versteck spritzt es. Das
Wingship gerät in Schieflage, die Männer auf seinem Rücken taumeln,
suchen nach Halt. Einer stürzt in den Laderaum, während der andere über
Bord geht und in die Wellen klatscht. Luther stürmt hinter dem Kran hervor

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