schmetterling

(Martin Jones) #1

Seemannsjacke.
»Teddybär«, hören sie den Programmierer sagen.
»Okay. Hast du Teddybär gesagt?«
»Ja.«
»Okay. Teddybär. Zeig mir was –« In Endlosschleife. Kenny liefert einen
Screenshot des Etiketts nach, und Elmar-453 sinkt erblassend auf die Kante
des Kommandosessels.
»Der Bär war in einer Kiste mit Utensilien«, sagt er tonlos. »Jede Menge
Krempel, mit dem wir Ares damals gefüttert haben. Du hast –« Er schaut
Eleanor an, korrigiert sich. »Elli hat ihn irgendwann da rausgefischt und mit
nach Hause gebracht. Für die Kinder. Er flog jahrelang bei uns rum.
Wahrscheinlich hab ich den Namen tausendmal gelesen, ohne ihn richtig
wahrzunehmen.«
Bei uns flog er nicht rum, denkt Elmar. Da war nie einer, der damit hätte
spielen können. Kein Wunder, dass Palantier bei dir was auslöste. Im Jargon
der KI-Entwickler nennt man, was A.R.E.S. gerade durchzieht, hinterhältigen
Verrat. Die Maschine hat alle betrogen – aber zu welchem Zweck? Was
können ihre Ziele sein, was nicht auch die Ziele ihrer Programmierer waren?
Meine Ziele, denkt er! Was, wenn auch meine KI den hinterhältigen Verrat


plant?
»Ihr müsst Ares’ Quellcode ändern«, schreit Kenny, nun über alle
Lautsprecher vernehmbar. Seine Stimme klingt in der sakralen Würde des
Serverraums schrill und lästerlich. »Die haben Pilar. Ares scheint fest
entschlossen, die Ripper auszuliefern – Warte, Miley kommt gerade aus dem
Kontroll –«
»Elmar.« Mileys Stimme. »Auf der Insel läuft alles aus dem Ruder. Sieht
aus wie High Noon. Es gab Explosionen.«
Elmar-453 schreckt hoch wie aus einem Traum. »Man kann Ares’
Quellcode nicht einfach ändern. Wir haben ihm nie starre Ziele und Werte

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