schmetterling

(Martin Jones) #1

»Undersheriff, wir wissen, dass die Typen vergiftete Köder auslegen,
damit ihnen die Schwarzbären nicht ins Dope scheißen.« Der Agent feixt.
»Dennoch besten Dank für den Tipp.«
Agent Forrester schaut auf seine Füße, nimmt die Sonnenbrille ab und
streckt Luther die Rechte entgegen. Sein Alter ist schwer zu schätzen. Er
könnte Mitte fünfzig oder schon über sechzig sein.
»Tut mir Leid, dass wir einen schlechten Start hatten.«
»Sie müssen sich nicht entschuldigen.«
Forresters Blick fällt auf sein Namensschild. »Opoku? Waren Sie nicht
selber mal bei unserem Verein?«
»Nein. Aber wir hatten miteinander zu tun.«
»Mitte der Nuller, richtig?«
»Sollten wir uns begegnet sein?«
»Nicht direkt, aber ihr Name hat bei der DEA einen guten Klang. Sie waren
eine respektable Nummer im Sacramento Sheriff Department.«
»Drogenermittlung, ja.«
»Was tun Sie in Downieville?«
»Wozu mir in Sacramento die Zeit fehlte.«
»Klingt ja nervenzerfetzend spannend. Ich meinte, was tun Sie in einem
Kaff wie Downieville.«
Luther seufzt. Willkommen im Karussell. Seit nunmehr zehn Jahren dreht
sich die Frage da schon im Kreis, nehmen Sie sich ein Pferdchen, Agent
Forrester. Machen Sie sich’s bequem in meinem Kopf.
»Meine Mutter lebt in Loyalton«, antwortet er, so ziemlich der letzte
Grund, warum er aus einem der größten Sheriff Departments Kaliforniens,
noch dazu im Steilflug einer glanzvollen Karriere, ins verschlafene Sierra
gezogen ist, um dort vermisste Retriever aufzuspüren und alten Damen zu
erklären, dass sie ihr Schnurloses vor der Brut ihrer Söhne und Töchter in
Sicherheit zu bringen haben. Aber die Wahrheit geht den DEA-Typen nichts


an.

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