schmetterling

(Martin Jones) #1

Sämtliche Bildschirme im VR-Raum des ENC erlöschen. Durch das Holo-
Modell gewittern Störfelder, bevor es sich auflöst. Von einem Moment auf
den anderen ist Kennys Laptop nur noch eine leere, transparente Fläche, auf
die er stiert, als könne er sie durch Gedankenkraft wieder füllen.
»Ihr habt ihn abgeschaltet.« Sein Blick flackert. »Hab ich euch nicht
ausdrücklich –«
»Von wegen«, antwortet Elmar von der Eternity. »Er lässt sich nicht
abschalten.«
»Aber er ist nicht mehr da!«
»Und wie er da ist, Kenniboy! Das heißt, mein unsterblicher Doppelgänger
hat es geschafft, ihn über Bord zu werfen. Er hat das Schiff abgekoppelt und
auf sein eigenes System umgestellt. Jedenfalls hoffe ich, dass es ihm
gelungen ist, weil ich nämlich das Gefühl habe, dass wir sonst mächtig im
Arsch wären.«
»Vergiss den Konjunktiv«, sagt Miley. »Wir sind im Arsch.«
»Was passiert auf der Insel?«
»Was auch immer, es erinnert mich an den meistgebräuchlichen Satz in
Sciencefiction-Filmen: Wir wissen nicht, was es ist, aber es kommt auf uns
zu.« Sie streicht eine Lacksträhne aus der Stirn und taxiert ihre Fingernägel.
»Das letzte Signal, das wir empfangen haben, war der Befehl zur Öffnung
sämtlicher Insektarien. Wir werden uns jetzt verpissen, und ich rate euch
dringend, das Gleiche zu tun.«
»Verstanden. Wir sehen uns bei Tutto’s.«
Jim starrt sie an. »Die haben das Viehzeug freigesetzt?«
»Nicht die«, korrigiert ihn Kenny sichtlich genervt. »Ares. Warum hört mir
nie einer zu? Sie sollten ihn nicht abschalten.«
»Was denn sonst, Sugarboy?« Miley dreht sich um und schreitet zur Tür.
»Wolltest du ihn in einer Selbsterfahrungsgruppe läutern?« Sie spricht in ihr
Armband und lässt sich mit der Zentrale des ENC verbinden. »Miley Wu,

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