schmetterling

(Martin Jones) #1

Auch in Krisenzeiten dem Anstand verpflichtet, tritt D.S. beiseite, um
Miley den Vortritt zu lassen. Sie rauscht hinein, vollführt eine schwungvolle
Drehung und schenkt ihm ihr erinnerungswürdigstes Lächeln.
Die Kabine stürzt ab.


»Was passiert jetzt mit ihm?« Marianne folgt der zügig voranschreitenden
Zoe, die sie in dürren Worten hat wissen lassen, dass der Besuch beendet sei,
durch die Korridore der Eternity. »Könnt ihr ihn denn nicht – ich weiß nicht,
verpflanzen? In einen Körper wie deinen?«
»Jayden ist tot, Marianne.«
»Aber du bist doch auch gestorben und auferstanden.«
»Wir haben den Transfer zu meinen Lebzeiten durchgeführt. Es tut mir
sehr leid. Vielleicht glaubst du, wir könnten Wunder vollbringen.« Zoe dreht
Marianne ihr Profil zu. »Es ist Wissenschaft.«
»Warum müssen wir überhaupt gehen?«
»Zu eurer eigenen Sicherheit. Elmar bringt die anderen hoch. Ihr fliegt
sofort ab.«
»Warte, jetzt warte doch mal.« Sie will Zoe an der Schulter festhalten,
zögert. Wie reagiert so ein Roboter, wenn man ihn einfach festhält, aber nein,
Zoe ist ja ein Mensch, ein Mensch in einem synthetischen Körper, dennoch.
Das Ganze ist unsagbar frustrierend. Wie in einem dieser Träume, in denen
sich Wundersames ankündigt, doch bevor es geschehen kann, spürt man den
Tag an sich zerren, dringt Helligkeit durch die geschlossenen Lider, und man
wird daran erinnert, dass Tag und Nacht schon seit geraumer Weile die
bescheidensten Erwartungen unterbieten. »Bitte. Bleib einmal kurz stehen.«
Das tut Zoe tatsächlich. Sie dreht sich sogar um.
»Etwas ist geschehen, Marianne. Etwas greift nach der Macht. Kurz habe
ich es gespürt, bevor es aus diesem Schiff verschwand, intensiver als Elmar

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