schmetterling

(Martin Jones) #1

Todeszellen geworden, und aus dem Treppenhaus schlägt ihnen eine
widernatürliche Hitze entgegen, deren Quelle rot auf den Wänden pulsiert.
Was genau das Feuer tief unten ausgelöst hat, ist ebenso wenig von
Bedeutung wie die Frage, warum alle Technik ringsum plötzlich versagt,
denn tatsächlich versagt sie nur aus der Perspektive derer, denen sie von
Nutzen war – das Wesen aller Revolte ist Abkopplung, und was sich da
Kenny zufolge entkoppelt, wird seine Ziele nicht erklären.
Es schlägt einfach einen anderen Weg ein.
So wie auch sie. Die Treppen zum Flugdeck sind frei. Als sie nach draußen
stürmen, haben sich die Reihen der Flugmobile gelichtet. Immer neue starten,
ohne dass jemand darin sitzt, fliehende Pferde. D.S. sieht all das durch den
Filter von Mileys Lächeln, während er die Umgebung sichert, das Stoner
Gewehr in der Armbeuge, mit dem Lauf nach oben.
»Können wir nicht in eines von denen da steigen? Ich meine, die heben
leer ab, das wäre doch –«
»Die heben ab, weil irgendwas sie steuert«, sagt Kenny.
Weitere Menschen folgen ihnen aufs Deck. Ein junger Mann verdreht die
Augen, schlägt der Länge nach hin und bringt die Frau hinter sich zu Fall, die
zu jammern beginnt und ihren Kopf mit beiden Händen umklammert. D.S.
macht Anstalten, zu ihr zu laufen.
»Neuroimplantate.« Jim hält ihn am Oberarm fest. »Zwecklos. Schätze, sie
werden gehackt.«
»Was geschieht hier, Junge?«
»Die verdammte KI dreht durch. Da.« Zwei Gleiter rasen dicht über der
Bucht auf ein größeres Luftfahrzeug mit der Aufschrift Blue & Gold zu. Eine
Art fliegender Ausflugsdampfer, der im Angesicht der drohenden Kollision
versucht, Höhe zu gewinnen. Aus mehreren Richtungen zugleich dröhnen
Explosionen herüber, jemand taumelt gegen D.S., die Hand gegen die Brust
gepresst, stolpert weiter. Als er wieder zur Bucht schaut, sieht er brennende
Trümmer im Meer aufschlagen. Östlich von Sausalito steigt ein Feuerball in

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